Ordnungsdienst: Schwarze Sheriffs auf Streife

Der Kommunale Ordnungsdienst ist täglich in Krefeld unterwegs. Probleme sind vielfältig.

Krefeld. Ordnung muss sein. Das geflügelte Wort setzt die Stadt Krefeld seit einigen Jahren auch mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) in die Tat um. Die Frauen und Männer sind an ihrer schwarzen Dienstkleidung („Schwarze Sheriffs“) mit dem Logo der Stadt Krefeld zu erkennen. Auf ihren täglichen Dienstgängen gehören sie mittlerweile zum Stadtbild.

Heidrun Hillmann, Ratsfrau und Vorsitzende des Ausschusses für Ordnung, Sicherheit und Verkehr, war mit zwei KOD-Mitarbeitern unterwegs. „Es gibt viele Meldungen über unordentliche Ecken in der Stadt, über Bettler und Straßenmusikanten. Ich wollte mir anschauen, wie der KOD arbeitet“, erklärt sie.

Am Hauptbahnhof, neben dem Cinemaxx-Gebäude, sitzt der Fachbereich Ordnung, dem der KOD zugeteilt ist. Bernhard Pritzel ist KOD-Teamkoordinator und leitet die zwölf Mitarbeiter. Sein Credo: Information und Service vor Repression. Bereits am Hansa-Centrum gibt es den ersten Kontakt für die Streife: Ein Imbiss-Anlieferer lädt seinen Wagen aus. Sein Auto steht mitten im Halteverbot. Nach kurzer Diskussion sieht er ein, dass er hier besser nicht stehen bleibt. „Hier endet ein Radweg, die Radler müssen also zurück auf die Straße, deswegen das Halteverbot“, sagt der KOD-Mitarbeiter.

Vor einem Geschäft läuft ein Kind gegen einen Mülleimer, der aufspringt. Abfall purzelt über die Straße. „Das reinigen gleich die Straßenreiniger, die täglich in der Innenstadt unterwegs sind. Ansonsten rufen wir die GSAK an, mit der wir in ständigem Kontakt stehen“, so der KOD-ler. Keine 100 Meter weiter kommt eine Frau auf die beiden zu und informiert über vergiftete Hundeköder am Nauenweg. „Dem werden wir nachgehen“, versichert er.

Weiter geht es Richtung Neumarkt. Dort hockt ein Bettler mit einem Pappbecher vor sich. „Es gibt zahlreiche Beschwerden über Bettler. Kann man da etwas tun?“, fragt Hillmann. „Solange es kein aggressives Betteln ist, nein“, klärt Pritzel auf. „Erst wenn der Bettler Menschen laut ansprechen oder berühren würde. Aber vorher verhält er sich nicht aggressiv, darf also hier sitzen.“ Auch Straßenmusikanten müssen geduldet werden, sie sollten allerdings nach 20, 30 Minuten weiterziehen, um nicht dauerhaft einen Platz zu beschallen.

Weiter zum Theaterplatz, wo sich die Drogenszene aufhält. Auch dort werden die beiden respektvoll akzeptiert. Die Szene ist ruhig, die Hunde sind angeleint. Ein kurzer Blick in die WC-Anlage, da klingelt das Telefon. Ein Bürger meldet, dass sich ein Obdachloser auf dem Spielplatz am Lutherplatz aufhält. Er hat sich mittlerweile in einer Ecke zum Schlafen gelegt und ist nicht begeistert von seinem Weckdienst. Der Mann lässt sich nur widerwillig dazu bewegen, den Platz zu verlassen. Anwohner suchen das Gespräch mit dem KOD. „Die Aussagen zeigen uns, dass es richtig ist, dass wir hier häufig vorbeischauen“, sagt Pritzel.

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