Ostwall-Umbau: 200 000 Euro für Werbung

Marketingkonzept soll Umbau des nördlichen Ostwalls erläutern. Chef des Einzelhandelsverbandes hält an Kritik fest.

Krefeld. Die Stadt nimmt 200 000 Euro in die Hand, um Händlern, Anwohnern und Kunden den Umbau des nördlichen Ostwalls zu erläutern. „Im Etat steht das Geld allerdings noch nicht zur Verfügung. Wir müssen umschichten“, sagte Stadtmarketingchef Ulrich Cloos am Freitag auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz.

Bei einer Ausschreibung mit fünf Teilnehmern hatte sich die Krefelder Agentur Lohmann and Friends am Abend zuvor durchgesetzt. Deren Geschäftsführer Rainer Lohmann kündigte „coole Aktionen mit Handel und Gastronomie“ an.

Bereits vor dem Sommer werde eine Internetseite mit Informationen zum Projekt an den Start gehen. Für September sei die erste Baustellenzeitung vorgesehen. Auf dem Ostwall gebe es ein Baustellenbüro, hinzu käme ein Servicetelefon.

„Das Marketingkonzept ist im Grundsatz okay“, so Markus Ottersbach, Chef des Einzelhandelsverbandes, auf Anfrage der WZ. „200 000 Euro reichen aber nicht. Wir brauchen das Doppelte.“

Als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Ostwall hatte sich Ottersbach bereits im Februar an Oberbürgermeister Gregor Kathstede gewandt und kritisiert, die Verwaltung gehe die Baumaßnahme nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit an. Die Sorge sei groß, dass der Umbau nicht wie zugesagt vor dem Weihnachtsgeschäft 2015 zum Abschluss gebracht werde.

Kathstede antwortete Ottersbach Mitte April und versuchte, dessen Bedenken zu zerstreuen. Gelungen ist ihm das offenbar nicht. Denn vor wenigen Tagen wandte sich Ottersbach an alle Fraktionschefs im Krefelder Rat. Tenor: Die Politik möge helfen, denn die Verwaltung bekomme den Ostwall-Umbau nicht in den Griff.

Ottersbach hält trotz des jetzt vorliegenden Marketingkonzeptes an seiner Kritik fest. „Wir brauchen eine Verkehrsplanung durch externe Fachleute. Das hat die Stadt zugesagt, aber es bewegt sich nichts“, sagt Ottersbach. Außerdem erwartet er Details zur Bauplanung. „Händler und Anwohner müssen wissen, wann was vor ihrer Haustür gemacht wird.“

Cloos reagierte gelassen auf die Vorwürfe. „Trotz aller Kritik habe ich einen guten Draht zu Herrn Ottersbach.“ Der Dialog mit den Händlern war bisher gut und intensiv, und so werde es bleiben.

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