P & C plant die kleine Lösung

Die Gespräche mit Deichmann und Kaiser’s scheinen gescheitert. Die Textilkette konzentriert sich nun auf eigene Grundstücke.

Krefeld. Die große Lösung für die Ansiedlung des Düsseldorfer Textil-Unternehmens Peek & Cloppenburg (P&C) an der Friedrichstraße scheint vom Tisch zu sein. Vor dem Planungsausschuss räumte Dezernent Martin Linne auf Anfrage der SPD ein, dass es mit anderen Grundstückseigentümern wie der Einzelhandelskette Kaiser’s keine Einigung über deren Grundstücke gegeben habe.

Dass es Probleme bei den Verhandlungen gab, darüber hatte die WZ bereits berichtet. Bereits im Sommer sickerte durch, dass die Gespräche zwischen P & C und der Supermarktkette Kaiser’s sowie dem Schuhhändler Deichmann wegen des Verkaufs der Immobilien, der möglichen künftigen Ladengröße und eines Ausgleichs während der Bauphase ins Stocken geraten waren.

In Gesprächen mit der Verwaltung hält das Düsseldorfer Textil-Unternehmen laut Linne weiter am Standort Krefeld fest. Es wolle sich bei der Planung jetzt auf die eigenen Grundstücke konzentrieren. Deren Grundfläche beträgt etwa 2200 Quadratmeter. Momentan seien für den Standort vier Ebenen angedacht, ein Untergeschoss, das Erdgeschoss sowie ein erstes und zweites Obergeschoss. Das entspricht einer Fläche von knapp 9000 Quadratmetern.

Falls P & C weiterhin eine Gesamtfläche von 12 000 Quadratmetern anstrebt (einschließlich Lager-, Neben- und Sozialräume), ist auch eine weitere Etage denkbar. Als Höhenbeschränkung gelten allerdings die umliegenden Gebäude wie C & A.

Linne zeigte sich im Ausschuss optimistisch, dass in der ersten Sitzung des kommenden Jahres bereits erste Gestaltungspläne auf dem Tisch liegen und vorgestellt werden können. Der Entwurf des neuen Bebauungsplanes 775 soll dann in der ersten Jahreshälfte folgen.

Ursprünglich wollte P & C auf einer Grundfläche von 3500 Quadratmetern zwischen St. Anton- und Rheinstraße eine neue Filiale bauen. Im Gespräch ist eine Gesamtinvestitionssumme von 120 Millionen Euro. Knackpunkt der Planung ist von Beginn an die vorgesehene Überbauung einer Fläche von rund 400 Quadratmetern auf der Friedrichstraße. Dadurch würde die von 15 auf zehn Meter Breite verengt werden.

In der Bevölkerung stößt dieses Vorhaben auf geteilte Meinung. Der Tenor: „Wir begrüßen das Projekt, so aber nicht.“ Dadurch würde eine historische Straßenführung verschwinden. Linne verteidigt energisch die Planung. Von der Ausfallstraße in Richtung Norden sei die Friedrichstraße im vorliegenden Abschnitt heute eine Fußgängerzone, deren Breite analog zum weiteren Verlauf der Hochstraße ohne städtebauliche Brüche auf zehn Meter verringert werden könne. Sein Standpunkt: Auch eine Historie müsse leben und eine Stadt sich verändern dürfen.

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