Plakatständer müssen weg

Die Stadt macht ernst mit dem Gestaltungskonzept. Ab Frühjahr gibt es feste Richtlinien für Werbung und Möbel.

Plakatständer müssen weg
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Stadt macht ernst mit dem Gestaltungskonzept. Die Leitlinie soll ab dem kommenden Frühjahr gelten. Dann sind zum Beispiel Aufsteller mit Werbeplakaten auf dem Gehweg unerwünscht. Werbung und Mobiliar für Außengastronomie soll dezent sein und der architektonischen Umgebung angepasst werden.

Die entsprechenden Vorschläge der Verwaltung werden jetzt in den Fachausschüssen und der Bezirksvertretung Mitte erläutert und besprochen. Ziel ist es, durch eine ansprechende und einheitliche Gestaltung die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt deutlich zu steigern und die Architektur der Fassaden besser zur Geltung zu bringen.

Angefangen hat alles mit einem Vortrag von Nicolas Beucker bei der Westdeutschen Zeitung. Der Design-Professor von der Hochschule Niederrhein hatte vor fünf Jahren in der Reihe „Wissen für Krefeld“ darüber gesprochen, wie man mit kleinen Eingriffen und einer ansprechenden Gestaltung nicht nur Orte, sondern auch die Einstellung der Menschen zu diesen Orten verändern kann. Im Publikum saßen auch Vertreter der Krefelder Stadtverwaltung und Planungs-Politiker.

Daraus entwickelte sich eine langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit mit der Verwaltung, die 2013 in das „Identitätsstiftende Gestaltungskonzept Innenstadt“ mündete. Nun haben Hochschule und Stadt sich darauf verständigt, wie dieses Konzept in die Tat umgesetzt werden kann.

Mitarbeiter verschiedener Fachbereiche der Stadtverwaltung haben sich zu einem „Kompetenzteam Gestaltung“ zusammengeschlossen, damit die Stadt einerseits mit einer Stimme spricht und andererseits Genehmigungen für Sondernutzungen schneller erteilen kann. Das Team soll alle zwei Wochen zusammensitzen.

In der Anfangsphase geht es vor allem darum, die neuen Leitlinien bekannt zu machen, über problematische Anträge zu beraten und mit den Antragstellern tragbare Konzepte zu erarbeiten. Dabei soll es auch Übergangsfristen geben.

Das Konzept (die WZ berichtete mehrfach) unterscheidet zwischen sechs Innenstadtquartieren: Stadtachse, Königsviertel, Hansaviertel, Innenstadtquartier, Ostwall und Wälle. Je nach (architektonischer) Umgebung werden die Leitlinien unterschiedlich streng ausgelegt.

Nicht mehr gern gesehen sind die Werbeaufsteller auf den Gehwegen, bunte aggressive Werbung an den Fassaden, oder Möbel und Warenpräsentationen von minderer Qualität (wie Wühltische). Passende Dekoration und Begrünung hingegen sind durchaus erwünscht. Die Leitlinie spricht übrigens nie von „Verboten“. Man appelliert vielmehr an Gastronomen und Einzelhändler: Wenn die Stadt schöner wird, profitieren auch sie davon.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort