Flüchtlingsrat Protest gegen Unterkünfte

Flüchtlingsrat fordert bessere Wohnmöglichkeiten. Stadt baut derzeit ein Haus an der Oppumer Straße um.

Krefeld. Viel zu lange dauert dem Flüchtlingsrat Krefeld die Nutzung der beiden Turnhallen Linden- und Gerberstraße als Unterkünfte für Flüchtlinge. Ursprünglich als kurzfristiges Angebot geplant, böten die Räume keine Privatsphäre oder Rückzugsmöglichkeiten. Zudem hätten die Menschen dort wegen der Belieferung mit Fertigessen nicht die Möglichkeit, ihnen gemäße Lebensmittel zuzubereiten. „Die Turnhallenbelegung sollte deshalb so schnell wie möglich beendet werden“, fordert der stellvertretende Vorsitzende Christoph Bönders.

„Auch die derzeitige völlige Überbelegung der Unterkünfte am Siemesdyk und die Nutzung der dortigen Wohnungen zur Familienunterbringung entsprechen nicht einmal ansatzweise der in unserer Stadt propagierten Willkommensstruktur!“, sagt Bönders. Die Stadt Krefeld habe es leider versäumt — wie viele Kommunen in Deutschland — sich auf größere Zuweisungen von Flüchtlingen angemessen vorzubereiten. Deshalb fordert er die Stadt und die demokratischen Parteien auf, unter anderem durch angemessenen Wohnraum für Flüchtlinge, allen fremdenfeindlichen Bestreben die Grundlage zu entziehen.

Wolfram Gottschalk, Leiter des Fachbereichs Soziales, würde die Turnhallen auch gerne wieder aufgeben. „Unser Ziel ist es, dass die jetzigen Bewohner im Juni in ein Objekt an der Oppumer Straße umziehen“, sagt er der WZ. Ursprünglich sei die Fertigstellung bis März geplant gewesen. Doch die Vertragsverhandlungen hätten sich verzögert.

„Ich kann dennoch nicht versprechen, dass die Turnhallen nicht weiter genutzt werden.“ Das hänge ab von der steigenden Zahl der Flüchtlinge, der Zahl der angebotenen Immobilien und deren Fertigstellung. yb

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