Tumult Prügelei im Trausaal: Kleinkinder in Sicherheit gebracht

Krefeld. Wie man einem Brautpaar den schönsten Tag des Lebens so richtig vermiesen kann, haben gestern kampflustige Hochzeitsgäste im Standesamt Mitte bewiesen. Noch bevor der Standesbeamte Achim Kessler alle der rund 60 Gäste im Trauungssaal begrüßen kann, entsteht zwischen einzelnen Familienmitgliedern von Braut und Bräutigam eine wilde Prügelei im Standesamt.

Der Vorfall artet zur Massenschlägerei aus. Menschen werden verletzt, Vitrinen gehen zu Bruch, der Marmorboden im Warteraum wird beschädigt.

Tumult: Prügelei im Trausaal: Kleinkinder in Sicherheit gebracht
Foto: Dirk Jochmann

Die Mitarbeiter des Standesamtes sind geschockt, reagieren dann instinktiv. „Wir haben Kleinkinder und Unbeteiligte in Sicherheit gebracht. Teilweise verstecken sich Leute sogar unter den Tischen in den Büros der Mitarbeiter“, sagt Kessler. Die um 11.30 Uhr hinzugerufene Polizei rückt zunächst mit drei Beamten an, ist aber machtlos gegen die sich schlagenden Masse und fordert Verstärkung an.

Polizei muss prügelnde Hochzeitsgesellschaft beruhigen
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Polizei muss prügelnde Hochzeitsgesellschaft beruhigen

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Bis zu 40 Beamte sind nötig, um dem Konflikt zu beruhigen. Dabei setzt die Polizei auch Pfefferspray ein. Die beiden Hauptverantwortlichen werden vorübergehend in Gewahrsam genommen, die anderen Beteiligten erhalten Platzverweise.

Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Schwere Verletzungen gibt es trotz der wilden Szenen nicht zu beklagen. Grund für den Streit soll eine unterschiedliche Auffassung über die Sitzordnung im Trauungssaal gewesen sein. „Nachvollziehen kann ich das nicht, es waren sogar noch Plätze frei“, sagt Kessler.

Der Standesbeamte bot dem Brautpaar einen zweiten Termin zur Trauung — nur mit den Trauzeugen und Eltern des Paares — für 14 Uhr an. „Es erschien jedoch keiner“, sagt Kessler. Den entstandenen Schaden will das Standesamt dem Brautpaar in Rechnung stellen. „Es waren schließlich ihre Hochzeitsgeäste“, so Kessler. Nach dem Vorfall fand übrigens eine andere Trauung ohne Zwischenfälle statt.

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