Raupen: Auf der Jagd nach dem Spinner

Der Prozessionsspinner treibt wieder sein Unwesen und wird gezielt bekämpft.

Krefeld. Die Jagdsaison beginnt am Montag, 2. Mai. Um die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners einzuschränken, werden befallene Eichenbestände im gesamten Stadtgebiet — im Bereich von Grünanlagen, Straßen, Schulen, Spielplätzen, Friedhöfen und anderen Stellen — behandelt.

Dabei wird der Bazillus thuringiensis in den äußeren Kronenbereich der Eichen ausgesetzt. Die Raupenlarven des Eichenprozessionsspinners fressen den Bazillus und werden durch ihn in ihrer Weiterentwicklung behindert. So kann die Bildung der gefährlichen Gespinstnester verhindert werden.

Beim Einsatz des Bazillus werden ausschließlich Raupen bekämpft. Für Menschen und Tiere ist die Behandlung der Eichenbäume unbedenklich. Die Arbeiten werden zwei bis drei Wochen andauern. Der ökologische Schaden ist gering. Wenn überhaupt, dann kann es zum Absterben einzelner Äste kommen.

Können sich die Raupen weiterentwickeln, häuten sie sich mehrfach. Die Hüllen mit den Raupenhaaren bleiben in den Gespinstnestern hängen, die aggressiven Raupenhaare können dann bis zu 200 Meter weit durch den Wind getragen werden. Beim Kontakt mit Haaren kann das gesundheitliche Folgen haben.

Beobachtet wurden zum Beispiel juckende, entzündliche Hautreaktionen, sowie Bläschen an empfindlichen Hautstellen.

Gelangen die Haare der Raupen in die Augen, so kann es zu Bindehautentzündungen kommen. Ein Einatmen der mit dem Nesselgift Thaumetopoein behafteten Haare kann in seltenen Fällen auch asthmatische Beschwerden hervorrufen.

Der Kontakt mit den Raupen und den Gespinstnestern sollte vermieden werden. Absperrungen und Hinweisschilder weisen auf besonders stark befallene Bereiche hin. Kinder sollten auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden.

Beim Eichenprozessionsspinner handelt es sich um einen Nachtschmetterling, der in der Zeit von Juli bis September fliegt und an den ein- bis zweijährigen Zweigen seine Eier ablegt. Er ist in Mitteleuropa beheimatet und in Regionen mit Weinbauklima weit verbreitet.

Anfänglich war er in westlichen Stadtteilen von Krefeld, im Hülser Bruch und am Elfrather See zu finden. Zwischenzeitlich ist er in ganz Krefeld „heimisch“ geworden. Seine Jungraupen überwintern in Eihüllen und schlüpfen zum Blattaustrieb im Frühjahr.

Er ernährt sich von den Blättern der Eichenbäume. In Ausnahmefällen findet man ihn auch an Amerikanischen Eichen und an der Hainbuche.

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