Rheinstraße: Haltestellen-Umbau erst 2013

Erstmals räumt die Stadt erhebliche Verzögerungen beim Umbau der Haltestelle Rheinstraße ein. Das Glasdach wird erst 2014 fertig.

Krefeld. Eigentlich sollte in diesen Tagen mit den Bauarbeiten für die Umgestaltung des Haltestellenbereichs Rheinstraße/Ostwall begonnen werden. Dass daraus kaum etwas wird, hat die WZ bereits exklusiv berichtet.

Die Stadtverwaltung hatte hierzu bisher aber eine Stellungnahme verweigert. Gestern räumte deren Sprecher Timo Bauermeister erstmals ein: „Das Projekt wird sich um neun bis zwölf Monate verzögern.“ Und zwar ab dem Zeitpunkt, zu dem die Politik den Auftrag für Ingenieurleistungen vergibt — und das ist frühestens am 14. September.

Das 20 Millionen Euro teure Umbauprojekt wird damit nicht wie geplant 2013 fertig — im Gegenteil wird mit den Arbeiten an Straße, Gleisen und dem geplanten Glasdach überhaupt erst im Jahr 2013 begonnen.

Der Grund: Als die Stadtverwaltung die Ingenieur- und Architektenleistungen an bestimmte Büros frei vergeben wollte, schlugen die hauseigenen Rechnungsprüfer Alarm. Sie erklärten, aufgrund der Gesamtsumme aller Aufträge an einzelne Büros sei eine europaweite Ausschreibung erforderlich.

Die Revisoren ernteten dafür reichlich Kritik aus dem eigenen Haus. Doch die Rechtsauffassung der Rechnungsprüfer ist nun von einer externen Sachverständigen in zwei von drei Fällen bestätigt worden.

Nach Angaben Bauermeisters wird jetzt die europaweite Ausschreibung von der Verwaltung auf den Weg gebracht. So sollen Ingenieure beauftragt werden, die dann die Vergabe der Bauausführungen vorbereiten — diese Arbeiten müssen aufgrund des Umfangs ebenfalls europaweit ausgeschrieben werden. Diese komplizierten Verfahren dauern nicht selten mehrere Monate.

In Verzug geraten war das Projekt bereits, weil der Stadtrat den städtischen Haushalt erst sehr spät verabschiedete. Dies hat dem Bauprojekt dem Vernehmen nach bereits gut ein halbes Jahr Verzug eingebracht.

Dass nun ein weiteres Jahr dazukommt, sprengt in jedem Fall die ursprünglichen Fördervorgaben des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Dessen Zusage über 9 161 800 Euro war an die Bedingung geknüpft, dass das Projekt 2013 abgeschlossen ist.

Doch die Stadtverwaltung hat bei dem Verband mit Sitz in Gelsenkirchen bereits vorgesprochen und auf Verzögerungen und geringfügige Änderungen bei der Bauausführung hingewiesen, sagte VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik auf WZ-Anfrage. „Wir haben deshalb eine Verlängerung bis 2014 gewährt.“

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