Ryanair peilt kräftiges Wachstum an

Das Angebot ab Weeze wird im nächsten Jahr wieder ausgeweitet.

Niederrhein. Die Luftverkehrssteuer hat den Flughafen in Weeze bis zu 800 000 Passagiere gekostet. Das erklärte am Dienstag Flughafen-Geschäftsführer Ludger van Bebber vor Journalisten. Dennoch gehen inzwischen die Passagierzahlen wieder nach oben. Etwa 2,3 Millionen Fluggäste sollen es 2012 werden, und für 2013 rechnet man mit einem kräftigen Anstieg.

Dazu trägt entscheidend die Billigfluggesellschaft Ryanair bei. Die Iren hatten nach der Einführung der Flugsteuer ihr Angebot ab Weeze reduziert, sind jetzt aber wieder auf Kurs ab Niederrhein. „Weeze ist unsere wichtigste Basis in der Region“, erklärte am Dienstag Ryanair-Sprecher Michael Cawley bei der Vorstellung des Sommerflugplans 2013. Dann will Ryanair vom Niederrhein aus mit 184 wöchentlichen Flügen 51 Ziele ansteuern und rund 2,45 Millionen Passagiere befördern.

Dabei wird man auch zwei neue Ziele anfliegen: die griechische Ferieninsel Korfu und die litauische Hauptstadt Vilnius. „Wir freuen uns über den umfassenden Flugplan von Ryanair und vor allem natürlich über die neuen Flugziele“, sagte Geschäftsführer van Bebber.

Nach wie vor hemme aber die Flugsteuer die Entwicklung. „Für jedes Ticket müssen 7,50 Euro bezahlt werden; das macht fast die Hälfte unseres Umsatzes aus“, sagte van Bebber. Die Steuer treffe den grenznahen Flughafen besonders: „Der Anteil der Passagiere aus den Niederlanden ist deutlich zurückgegangen.“ Die höben jetzt von holländischen Flughäfen ab. 7,50 Euro zusätzliche Steuer mache bei einem durchschnittlichen Ticketpreis von 45 Euro (Ryanair) eine Menge aus.

Abwandern aus Weeze will Ryanair aber nicht. Das Einzugsgebiet sei groß, die Nachfrage stimme, betonte Cawley. Anders als in Eindhoven, wo man unter Einschränkungen leide und zu wenig Wachstum erziele. Deshalb werde man dort vorerst keine Ryanair-Basis einrichten.

Cawley betonte nochmals, dass Ryanair-Flüge absolut sicher seien. Das hätten auch Prüfungen durch die spanische und die irische Regierung ergeben. Die Fluggesellschaft war in die Kritik geraten, nachdem im Sommer eine Maschine in Spanien notlanden musste, weil sie angeblich zu wenig Kerosin an Bord gehabt habe.

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