Samtweberei: Riesige Nachfrage

Die Umsetzung des Projekts an der Lewerentzstraße läuft flott an: Vier von fünf Etagen sind vermietet.

Samtweberei: Riesige Nachfrage
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Mit Riesenschritten läuft die Wiederbelebung der alten Samtweberfabrik an der Ecke Lewerentz-/Tannenstraße. Die Bonner Montag-Stiftung hat von der Stadt in Erbbaurecht das Grundstück der Alten Samtweberei übernommen. In den kommenden Jahren wird sie dann die einzelnen Immobilien der Samtweberei entwickeln und bewirtschaften sowie die Plattform Samtweberviertel betreiben. In mehreren Arbeitsgruppen wurde bereits intensiv über die künftige Nutzung diskutiert.

„In den vergangenen Wochen hagelte es bei uns Anfragen und Bewerbungen um die rund 1000 Quadratmeter Mietflächen. Schon jetzt sind rund 700 qm, das sind fast vier von fünf Etagen des Gebäudes, verbindlich reserviert“, stellt Projektleiter Henry Beierlorzer von der Montag-Stiftung fest.

Schon jetzt gibt es nach seinen Angaben viele Ideen: Nachhilfeprojekte, Lehrstellen- und Praktikumsangebote für Jugendliche, Kinder-Kunst-Workshops in Kooperation mit Kindergärten und Schulen, Gestaltungsworkshops für den öffentlichen Raum und die Organisation eines Stadtteilfestes.

Die lebhafte Nachfrage wird zu einem „Problem“, bedauert der Projektleiter. „Ab sofort können wir Bewerbungen für die Flächen nur noch für die Reserve- und Nachrückerliste aufnehmen. Für das zweite Obergeschoss, die Heimatetage, werden wir im Mai erneut einen Bewerbungsaufruf nach interessierten Stadtteilunternehmern mit internationalen Wurzeln und interkulturellen Projekten auf den Weg bringen. So lange halten wir diese Flächen von der Vermietung frei.“

Wenn alles nach Plan verläuft, so Beierlorzer, könnten im Mai die Sanierungsarbeiten beginnen und das Pionierhaus im Sommer bezogen werden.

Dann steht den künftigen Nutzern frei, sich ihre Räume herzurichten. Mieter werden kleine Betriebe und Freiberufler sein, die großen Wert darauf legen, im Quartier zu arbeiten.

Der reduzierte Mietpreis pro Quadratmeter liegt bei drei Euro plus drei Euro an Nebenkosten. Für diesen Mieterlass verpflichtet sich jeder Mieter, eine Stunde pro Quadratmeter Mietfläche im Jahr für das Samtweberviertel, eventuell auch für das Pionierhaus selbst, zu investieren. Somit bringen die Nutzer des Pionierhauses jährlich rund 1000 Stunden ihres Know-hows für Projekte und Aktivitäten ein, die das Leben im Stadtteil lebenswerter machen.

Eine Reihe von Nachfragern habe bereits Interesse an den Räumen im benachbarten Torhaus angemeldet. Hier beginnt die Stiftung in der zweiten Jahreshälfte mit den Planungen. Der Umbau und die Vermietung der Flächen wird dann in der zweiten Jahreshälfte 2015 akut.

Seit kurzem existiert auch die gemeinnützige Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft Samtweberei gGmbH. Anfang April wurde der Gründungsvertrag notariell beurkundet. Hundertprozentige Gesellschafterin ist die Carl Richard Montag- Förderstiftung in Bonn.

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