Schock für Spaziergänger: Leiche im Baggersee vermutet

Grossalarm: Eine vermeintlich verunglückte Frau war nur eine Schaufensterpuppe.

Krefeld. Der Passant traute seinen Augen nicht: Während eines Spaziergangs im Forstwald entdeckte er am Freitag gegen 8.45Uhr auf einem Baggersee nahe dem Stockweg ein umgestürztes Kajak - und einen leblosen Frauenkörper, der daraus kopfüber im Wasser hing. Sofort alarmierte er die Feuerwehr.

Retter aus Krefeld und St. Tönis eilten zur Unglücksstelle - um kurz darauf festzustellen, dass es sich bei dem vermeintlichen Opfer um eine Schaufensterpuppe handelte. Einsatzleiter Michael Hülsmann von der Krefelder Berufsfeuerwehr: "Bei unserem Eintreffen konnten wir das so allerdings zunächst nicht erkennen." Deshalb wurde ein Boot ins Wasser gelassen, und ein Schwimmer begab sich nach Angaben der Polizei zu der vermeintlich Verunglückten. Erst jetzt war klar: Hier musste niemand gerettet werden. Es handelte sich nicht um die befürchtete Frauenleiche, sondern um eine weitestgehend bekleidete Schaufensterpuppe. Sie wurde samt Kajak an Land gezogen.

Nachdem sich die Situation geklärt hatte, war die Erleichterung bei den Helfern groß. Sie wollten nun natürlich wissen, warum jemand ein Kajak mit Puppe auf dem See "ausgesetzt" hatte. Die Recherchen ergaben: "Auf diese Weise sollten wohl Fischreiher abgeschreckt werden", erklärt Michael Hülsmann. Das Kajak sei mit einem Seil und einem Kalksandstein so im See fixiert worden, dass es nicht wegtreiben konnte. Vermutlich war es dann während des nächtlichen Sturms umgekippt. Dass ein Spaziergänger auf die Situation aufmerksam wird, war dann wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Der Einsatz im Forstwald war gleichzeitig der aufregendste nach dem nächtlichen Sturm. Nach Angaben des Feuerwehr-Einsatzleiters sorgten die Böen in Krefeld lediglich noch für einen umgestürzten Baum.

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