Schülertreffen 60 Jahre nach der Entlassung

Mit Briketts und Holz die Klasse geheizt: treffen sich die Schüler der Volksschule 33.

Krefeld. Helmut Kleingrothe ist am späten Samstagabend ganz entspannt, das Klassentreffen war wieder ein voller Erfolg. Der Organisator hatte wiederum seine Mitschülerinnen und Mitschüler des Entlassjahrgangs 1953 in die Gastsstätte Schroershof eingeladen. Damals war man zusammen auf die Volksschule 33 auf der St. Töniser Straße gegangen.

Von den 40 Jungen und Mädchen leben noch 22 und davon waren 60 Jahre nach der Entlassung 16 gekommen. Plus zwei Schüler einer Parallelklasse.

Gefeierter Ehrengast war Emil Schmalohr, der damalige Junglehrer. Der 1927 Geborene machte an der Volksschule seine ersten Gehversuche. Später studierte er noch einmal, erwarb zwei Doktortitel und ging als Professor an der Wuppertaler Uni in Pension.

Die Themen gingen den zumeist im Krefelder Raum wohnenden Klassenkameraden nicht aus. Nur einer lebt heute im fernen Thailand, er musste krankheitsbedingt absagen. „Weißt du noch, dass wir damals Briketts und Holz mitbringen mussten, um den mitten im Klassenzimmer stehenden Ofen zu heizen?“

Auch die Schulspeisung mit der braunen Biskuit- und der grüngelben Erbsensuppe gab es lebhafte Erinnerungen. Hefte und Schulbücher waren rar, letztere übernahm man gern von den älteren Geschwistern. Einen tiefen Eindruck haben für die 1944 Eingeschulten die Kriegsumstände hinterlassen. Wie oft saß man im Luftschutzkeller, wie oft fiel der Unterricht wegen Fliegeralarm aus. Und nach Kriegsende dann die Hungerjahre.

Da freut man sich über die heutigen Lebensumstände. Im ehemaligen Schulgebäude, welches vor Jahren durch einen Brand stark beschädigt wurde, ist ein Kindergarten untergebracht. Im Schulhof mit Ausgang zur Peter-Lauten-Straße haben heute die Pappköpp ihr Domizil.

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