Seit 25 Jahren im Kampf für die Frauenrechte

Die Beratungsstelle bietet Hilfe, um der Opferrolle zu entfliehen. Eine Ausstellung beschäftigt sich mit traumatischen Erlebnissen.

Krefeld. Eine Anlaufstation für Fragen und Probleme von Mädchen und Frauen — die gibt es in Krefeld seit 25 Jahren. Gestern feierte die Frauenberatungsstelle an der Carl-Wilhelm-Straße 33 mit einem Tag der offenen Tür dieses Jubiläum und bot allen Interessierten — auch Männern — die Gelegenheit, sich einen Einblick in die Arbeit der Einrichtung zu verschaffen.

„Dabei steht der Kampf gegen die Auswirkungen oder von psychischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt gegen Frauen im Mittelpunkt des Engagements der Beratungsstelle“, sagt Elfriede Wallerath, Vorstandsmitglied und Mitarbeiterin der als Verein organisierten Hilfseinrichtung. Seit 1993 ist die ausgebildete Pädagogin und Therapeutin in dieser Funktion aktiv.

Der Bedarf für eine Frauen-Anlaufstelle ist da. Das erfahren Wallerath und ihre Kolleginnen Christiane Vogelgesang und Maren Diekmann täglich bei ihrer Arbeit. Diekmann berichtet, dass ein Großteil der Frauen, die in die Beratungsstelle kommen, eher zu den „kritischen Fällen“ gehört. Hier sei es schon zu Gewaltanwendung durch männliche Partner oder Familienangehörige gekommen. Und Vogelgesang ergänzt: „Viele Frauen benötigen Hilfestellung dabei, die Zeichen zu erkennen, die zu Gewalt führen können.“

Genau solche Zeichen sind auch Teil einer Ausstellung, die anlässlich des Jubiläums noch bis Anfang Januar in der Frauenberatungsstelle zu sehen ist. Autorin Rosalind B. Penfold hat dafür in Form von Comic-Zeichnungen ihre traumatischen Erlebnisse festgehalten und nun als Buchband herausgebracht, der von ihren Erfahrungen berichtet.

„Vieles ist erreicht“, stellt Vogelgesang im Bezug auf die Situation der Frauen in der Gesellschaft fest. Allerdings könne von einer echten Chancengleichheit der Geschlechter noch keine Rede sein. Die Krefelder Frauenberatung ist gut vernetzt mit vielen anderen örtlichen Institutionen und erhält auch finanzielle Unterstützung von Behörden. Allerdings, so der Appell von Elfriede Wallerath: „Spenden oder ehrenamtliches Engagement für unsere Arbeit sind immer nötig und herzlich willkommen.“

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