Shisha-Lounge: Das Rauchen ist sein Geschäft

Kenan Dayi befürchtet, dass er sein Lokal schließen muss. Das Rauchen von Wasserpfeifen ist dort bald verboten.

<strong>Krefeld. Für Kenan Dayi gehört das Rauchen nicht nur zum Geschäft. Es ist sein Geschäft. Der 33-Jährige führt die Shisha-Lounge an der Königstraße. Wer das Lokal besucht, kommt, um Wasserpfeife zu rauchen. "Nur weil mein Tee so lecker ist, kommt fast keiner", sagt Dayi, der seine Existenz bedroht sieht, sollte das Gesetz zum Nichtraucherschutz in knapp fünf Monaten in Kraft treten. "Dieses Gesetz ist eine schallende Ohrfeige für mich. Es ist fernab jeder Praxiskenntnis beschlossen worden. Die Politiker wollen sich auf Kosten der Gastronomie profilieren."

"In einer Shisha-Bar das Rauchen zu verbieten, ist wie in einem Schwimmbad das Wasser zu verbieten."

KenanDayi, Geschäftsführer der Shisha-Lounge

Dayi hätte sich gewünscht, dass man den Wirten die Wahl gelassen hätte, ob sie die Rauchfreiheit wählen oder nicht: "Der Markt reguliert sich doch von selbst. Dann hätte es eben Kneipen für Raucher und für Nichtraucher gegeben. Für beides gibt es Bedarf."

Viele Kneipiers werden aufgeben müssen, glaubt er. "Wenn tausende Menschen Hartz IV beantragen, wird sich zeigen, ob das Gesetz wirklich so klug war." Auch Dayi spielt mit dem Gedanken, seinen Laden dicht zu machen. "Wenn alle Stricke reißen, ist das besser, als in ein Fass ohne Boden zu investieren."

Eine Alternative, die manche Wirte in Erwägung ziehen, wäre, aus der Lounge einen (Raucher-)Club zu machen, bei dem der Gast einen Eintritt zahlt und dann dort weiterrauchen darf. Auch die Umwandlung in einen Verein wäre möglich. Dann könnten nur Mitglieder das Lokal besuchen. Wobei noch offen ist, ob der Gesetzgeber das tatsächlich gestattet.

"In einer Shisha-Bar das Rauchen zu verbieten, weil Nichtraucher gestört werden könnten, ist wie in einem Schwimmbad das Wasser zu verbieten, weil Nichtschwimmer darin ertrinken könnten", sagt Dayi und nimmt, auf den dicken Kissen in seinem Lokal sitzend, einen Zug aus seiner Wasserpfeife. Er genießt es. Solange es erlaubt ist...

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