Krefeld Sorge um Sicherheit am Ostwall

Melanie Eßer befürchtet, dass die Krefelder auf der neuen Haltestellen-Insel nicht sicher sind. Sie wünscht sich eine Absperrung zur Fahrbahn.

Krefeld: Sorge um Sicherheit am Ostwall
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Melanie Eßer macht sich große Sorgen. An der Ostwall-Haltestelle gibt es der Planung nach keine Absperrung mehr zwischen den Wartenden und der Fahrbahn. Sie befürchtet, dass bei einem Unfall oder wenn Autos und Busse zu schnell fahren, Fahrzeuge auf der Mittelinsel landen könnten. „Die Haltestelle ist ein großes Risiko. Ich verstehe nicht, warum da nicht mehr Menschen Alarm schlagen“, erklärt Eßer.

Ihre Sorge ist, dass erst etwas passieren muss, damit die Leute bemerken, wie gefährlich es ist, auf die Absperrungen zu verzichten. „Ich habe hier an der Straße schon so oft beobachtet, wie es fast zu Unfällen gekommen ist. Ich glaube auch nicht, dass sich alle an die Geschwindigkeitsbegrenzung von zehn km/h halten“, sagt sie. „Und wenn dann wahrscheinlich nur am Anfang.“

Von der Stadt fühlt sie sich in ihren Bedenken überhaupt nicht ernstgenommen. Auf ihre Mail kamen entweder lapidare oder gar keine Antworten zurück. „Ich finde, jetzt kann man an der Planung noch etwas ändern. Es kann natürlich gut gehen, aber es muss nicht. Die Haltestelle ist auf Jahre angelegt. Wenn ein Auto in die Wartenden fährt, haben die Leute durch die Insellösung keinen Fluchtweg“, erklärt sie.

Sie selbst war bei dem Loveparade-Unglück dabei und befürchtet, sollte etwas passieren, die gleiche Fragen nach der Verantwortung. „Ich habe da rechts und links die Leichen liegen sehen, seitdem lässt mir so etwas keine Ruhe. Dort hat sich bis heute auch keiner gefunden, der verantwortlich ist. Hier kann man ja noch etwas ändern.“

Die Stadt geht nicht davon aus, dass es am Ostwall zu schweren Unfällen kommen wird. „Es sind alle angehalten, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. das wird auch sicherlich nach der Eröffnung stark kontrolliert“, sagt Stadtsprecher Manuel Kölker.

Auch Stefan Schmitz, der Architekt der Haltestelle, kann die Bedenken nicht nachvollziehen. „Die Warte-insel ist ja erhöht, nicht unmittelbar an der Straße und davor verläuft auch noch der Gleisbereich für die Bahnen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Leute mit dem Verkehr in Berührung kommen“, sagt er. In Bonn habe er das gleiche Konzept 2009 auch am Bertha-von-Suttner Platz umgesetzt. „Da war das auch nie Thema.“ Das überzeugt Eßer allerdings nicht. „Je nachdem mit welcher Wucht ein Auto abgedrängt wird und auf die Inselkante trifft, kann es gut sein, dass sich das Auto überschlägt und auf der Insel landet. Es ist gängiger Alltag, dass sich die Leute nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Es warten am Ostwall die Leute auf acht Straßenbahnen, dass mal ein Schüler über Straße läuft und ein Fahrzeug ausweichen muss, halte ich für nicht so unwahrscheinlich“, sagt Eßer.

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