OB-Wahl Baum soll Thema für OB sein

Das Baumforum Krefeld hat den Kandidaten 14 Fragen gestellt und veröffentlicht die ausführlichen Antworten im Internet.

OB-Wahl: Baum soll Thema für OB sein
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Das Baumforum Krefeld hat fünf Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt in Krefeld 14 Fragen gestellt. Deren Kern: Wie wichtig sind den Kandidaten die Bäume, ihr Erhalt und die Pflege und welche Visionen haben sie für ein „grünes Krefeld“? Fragen und Antworten werden jetzt im Internet dokumentiert, damit sich jeder Wähler ein Bild machen kann, was er erwarten kann, wenn er sein Kreuzchen macht. Für Norbert Moorees (Initiative Baumerhalt) war das Ergebnis eine Katastrophe, wie er lächelnd sagt. Er habe gewusst, wem er seine Stimme geben werde, aber: „Die Aktion hat alles durcheinandergeworfen. Es ist schon interessant, wie manche Politiker auftreten.“

Dem Baumforum, in dem sich der Bund für Naturschutz Deutschland (BUND), die Bürgeraktion Baumschutz sowie die Initiativen für den Baumerhalt und 3333 Bäume zusammengeschlossen haben, geht es dabei nicht um eine Wahlempfehlung.

Aber es bewertet die Antworten, ist beispielsweise „enttäuscht“ (Doris Moorees) vom SPD-Kandidaten Frank Meyer, der Fragen oft unkonkret oder gar nicht beantwortet habe. Peter Vermeulen (CDU) wiederum habe „gute Antworten“ gegeben, halte aber große Distanz zur Stadt Krefeld („Außenstehender“), wie Herbert Moorees kritisch anmerkt. Michael Heepens (Die Partei) Antworten lägen zwar auf Linie der Baumfreunde, allerdings bleibe die Umsetzbarkeit „im Detail recht häufig unklar“, sagt das Bündnis.

Bei der Piratin Sandra Leurs fehlt ihm eine stärker persönliche Haltung. Durchweg gut wegkommt Thorsten Hansen. Er antworte und mache dem Bündnis darüber hinaus ein Gesprächsangebot, heißt es. Das kommt bei den Baumfreunden an. „Wir wollen als Sachkundige in Entscheidungen der Stadt und Politik eingebunden werden“, sagt Bernd Kraft (Bürgeraktion Baumschutz). „Wir wollen ernstgenommen werden“, ergänzt Doris Moorees.

Den Initiatoren geht es um nicht weniger als „das Herz Krefelds“. Mit dem Kampf für die Bäume spreche man ein „superwichtiges Thema“ an, das die Stadtentwicklung der Zukunft prägt und zu dem die Politiker klar Position beziehen müssten, sagt Georg Dammer (3333 Bäume). Grün mache eine Stadt lebenswert, sei ein „Poller gegen Aggressionen“, sagt Doris Moorees. Eine wichtige Aufgabe schreiben die Initiatoren dem künftigen OB ganz oben auf die Aufgabenliste: Der Dauerkonflikt bei Baumpflanzungen zwischen Stadt und Stadtwerken — die Versorgungsleitungen durch Wurzeln gefährdet sehen, was Baumstandorte ausschließt oder Nachpflanzungen für die Stadt enorm verteuert — müsse gelöst werden, sagt Dammer.

Zufrieden ist das Forum mit der Aufstockung der aktuellen Haushaltsmittel. 880 000 Euro seien „ein Fortschritt“, sagt Doris Moorees, aber entsprechende Summen müssten auch in den Folgejahren zur Verfügung stehen. Der „katastrophalen Entwicklung“ und den „vielen Fällungen“ seit 2005 müsse entgegengewirkt werden.

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