Ostwall Die ersten Stützen für das Glasdach

Donnerstag kamen Stahlträger aus Spanien per Tieflader an. Ende August wird mit dem Aufbau begonnen.

Ostwall: Die ersten Stützen für das Glasdach
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Es ist sechs Uhr, als Salvador Caballero mit seinem 3,5 Meter breiten Tieflader in den Ostwall einbiegt. An Bord hat er das erste, 13 Tonnen schwere Stahlelement für das neue Dach an der Haltestelle Ostwall/Rheinstraße. Vier Tage lang war der baumlange Zweizentnermann mit einem Kollegen aus dem spanischen Girona in Nordspanien mit zwei Schwerlasttransportern der Spedition Padrosa unterwegs. In Frankreich durften sie nur Landstraßen passieren, in Deutschland nur zwischen 22 und sechs Uhr fahren. Gestern fuhren die beiden Lkw zurück in die Heimat. Etwa in zwei Wochen soll die nächste Ladung in der Krefelder City ankommen.

Auftragnehmer für den Bau des Daches und die Produktion der Stahlkonstruktion ist im Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung die spanische Firma Bellapart. Für die Produktion der rund 1500 Quadratmeter Glasflächen ist die Firma Flintermann in Salzbergen zuständig. Der mittelständische Betrieb in Niedersachen produziert die je rund zwölf Quadratmeter großen Glaselemente. Das schlagfeste Glas besteht aus zwei miteinander verklebten Scheiben und ist zwei Zentimeter stark. Auch das Glas wird von Salzbergen nach Katalonien transportiert, wo die weitere Verarbeitung erfolgt. Dann wird es wieder auf den Weg nach Deutschland gebracht.

Das Gesamtgewicht der zwölf Meter breiten und 125 Meter langen Glaskonstruktion schätzt Gröschl auf über 20 Tonnen. Dazu kommen die neun Stützenpaare, die in einem Abstand von 13,5 Metern stehen werden. Die Höhe des künftigen Dachs wird zwischen 5,50 und 4,20 Metern liegen. Eingefasst sind die Glaselemente von Stahlmanschetten an der Außenseite, an denen rundum die LED-Leisten angebracht sind. An den Frontseiten werden auch die Fahrdrahtausleger für die Straßenbahnen angebracht.

Architekt Gerd Gröschl vom Kölner Büro Stefan Schmitz erklärt, dass auch die Stahlelemente bereits eine Reise von Spanien nach Deutschland und zurück hinter sich haben. „Sie wurden in Spanien hergestellt und hier in einem Spezialbetrieb verzinkt. Das war in Spanien nicht möglich.“ Anschließend wurden die Elemente wieder zurück nach Spanien gebracht, bis sie erneut auf den Lkw von Salvador Caballero geladen wurden. Die enormen Transportkosten sind übrigens in den Gesamtkosten für das Dach in Höhe von 3,28 Millionen Euro einschließlich Mehrwertsteuer enthalten.

Vorerst werde der Stahl auf der Baustelle am Ostwall gelagert. Derzeit laufen dort die unterirdischen Verkabelungsarbeiten. Mit dem Beginn des Aufbaus der Konstruktion rechnet Gröschl für Ende August.

Baustellenkoordinator Eckardt Lüdecke betont, dass mit dem Abschluss der Arbeiten nach wie vor im November zu rechnen sei — rechtzeitig zum Beginn des Weihnachtsgeschäftes im Einzelhandel. „Aber bei der Größe und der Kompliziertheit des Ablaufs mit vielen Beteiligten aus dem In- und Ausland kann es immer mal Verzögerungen und Zwischenfälle geben.“

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