Ostwall: Kosmetikerin hat Existenzangst

Joanna Buccini fürchtet um den Fortbestand ihres Salons an der St.-Anton-Straße.

Ostwall: Kosmetikerin hat Existenzangst
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Wenn Joanna Buccini aus dem Fenster auf die St.-Anton-Straße schaut, nehmen ihr vier große Baustellenfahrzeuge die Sicht. Wo früher die Kundinnen ihres Kosmetiksalons parken konnten, stehen seit Beginn der Umgestaltung der Haltestelle Ostwall die Baufahrzeuge der Strabag. Zusätzlich sind zwei Baustellencontainer direkt vor dem Haus platziert.

Joanna Buccini arbeitet seit fünf Jahren als selbständige Kosmetikerin. Erst im März 2013 war die 40-Jährige mit ihrem Kosmetiksalon Mariposa von der Uerdinger Straße an die St.-Anton-Straße 24 gezogen.

„Die Situation ist für Autofahrer sehr gefährlich“, sagt Joanna Buccini. „Die Anwohner parken auf dem Hof. Wenn sie rausfahren, haben sie nach links keine Sicht auf die Fahrbahn.“

Jetzt hat sie Angst, dass die Baustelle ihr auf Dauer die Kundschaft vergrault. „In der Nachbarschaft stehen neun Läden leer“, sagt die gebürtige Polin.

Im September 2013 gründete sie auf Facebook eine offene Gruppe für Krefelder Unternehmer, die mittlerweile 186 Mitglieder hat. „Wir tauschen uns aus, helfen uns gegenseitig und bauen zurzeit ein Netzwerk auf“, erklärt Joanna Buccini.

Doch sie selber hat jetzt die Sorge, ob ihr Kosmetikinstitut am Ende der Bauzeit im Sommer 2015 überhaupt noch besteht.

Auch die Kunden der benachbarten Barmer Ersatzkasse klagten über die gefährliche Verkehrssituation auf der St.-Anton-Straße. Ein Krankenkassen-Mitarbeiter informierte Eckhard Lüdecke. Der Bauprofi ist seit Oktober als Baustellenkoordinator im Einsatz und hat für Fragen, Anregungen und Beschwerden rund um das Thema Ostwall-Baustelle ein offenes Ohr.

Er hakte in der Sache nach und erfuhr, dass die Container in Absprache mit der Feuerwehr ihren Platz vor Mariposa erhielten. „Das Hochhaus an der Ecke muss im Notfall angeleitert werden können“, erklärt Lüdecke. „Feuerwehr und Verkehrssicherheit sind zwei Themen, bei denen wir sofort handeln.“

Gesagt, getan. Am Dienstag wurden die Baustellencontainer Richtung stadtauswärts umgesetzt. Beim Thema geparkte Baufahrzeuge sind Lüdecke allerdings die Hände gebunden. „Wo sollen wir denn die Baustelleneinrichtung machen?“, fragt er.

„Wir müssen die Fläche in Anspruch nehmen. Solange in diesem Abschnitt gearbeitet wird, stellt die Bauleitung ihre Fahrzeuge hier ab“, sagt Lüdecke und bittet die Anwohner um Verständnis.

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