Summerstreet auf der Ostwall-Baustelle

Die betroffenen Geschäftsleute trafen sich auf der Baustelle. Während die einen den Ablauf loben, beklagen andere, dass das Be- und Entladen fast nicht mehr möglich ist.

Summerstreet auf der Ostwall-Baustelle
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Mönchengladbach folgt einem Masterplan, Venlo setzte mit der „Floriade“ Akzente — und Krefeld besitzt das Einzelhandelsgutachten von Junker und Kruse. „Sie gaben die Initialzündung für die Stadt, es war wie das Platzen eines Knotens“, erläutert Ulrich Cloos, Chef des Stadtmarketings. „Wir wollen mit der Krefelder City nicht Weltmeister werden, aber in der Region punkten.“

Wichtig sei dafür ein gutes Entree, denn der erste Eindruck entscheide, sagt er im Hinblick auf den Umsteigeplatz UdU. „Hier werden täglich 40 000 Menschen ein- und aussteigen.“

Es war ein wenig wie die verkehrsfreie Summerstreet gestern Abend mitten im Kreuzungspunkt Rheinstraße/Ostwall. Dort saßen auf Einladung von Stadtmarketing und Einzelhandelsverband rund 80 Geschäftsleute und ließen es sich bei Würstchen und Putensteaks vom Grill und Krautsalat gut gehen. Als „ein bisschen Nervennahrung“ lagen kleine Tüten mit Gummibärchen bei der Grill-Party auf den Tischen.

Ulrich Cloos zur Versammlung: „Wir haben Sie als Betroffene der Baustelle eingeladen, um Gespräche zu führen, uns Anregungen zu holen und Perspektiven aufzuzeigen, was sich tut in der Innenstadt.“ Es gebe zwar noch keinen Grund zum Feiern, die Geschäftsleute müssten mit Lärm und Einschränkungen leben, aber die frohe Kunde sei: „Der Zeitplan ist okay.“ Jetzt müsse darauf geachtet werden, dass die Kunden Krefeld nicht den Rücken kehrten.

Die Einzelhändler haben es nicht leicht zurzeit. „Das Geschäft hat etwas nachgelassen“, berichtet Optiker Ulrich Adolphs. „Die Laufkundschaft fehlt. Aber die Stammkundschaft ist in Ordnung. Sie sagt, dass sie gut in die Stadt komme, alles sei halb so schlimm und die Parkhäuser seien gut erreichbar.“ Er selbst ist nach eigenem Bekunden mit der Baustelle einverstanden.

Anders sieht es Tatjana Kaiser von ars candela an der Alten Linner Straße. „Bei uns wird so viel geparkt, wir haben geradezu eine Parkkriminalität. Leider nutzen die Kunden die Parkhäuser nicht. Statt zweimal am Tag kämen die Politessen nun alle 30 Minuten. Wie soll ich da meine Waren ausladen?“, fragt sie.

Außerdem sei die Beschilderung von der Autobahn über die Philadelphiastraße schlecht. Und: „Wir kämpfen einen einsamen Kampf um die Sanierung der Philadelphiastraße. Sie wird durch die starke Nutzung während des Ostwall-Umbaus jetzt immer schlechter.“

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