Mein Weihnachtserlebnis: Kerzen vom Schwarzmarkt

Krefeld. „Je älter ich werde, desto intensiver kommt mir die Erinnerung an die Zeit zwischen 1944 und der ersten Nachkriegsweihnacht 1945. Im August gab es eine erfreuliche Nachricht.

Vater kommt nach Hause. Er war in Italien in amerikanische Gefangenschaft geraten. Weihnachten 1945 feierten wir gemeinsam zu Hause. Es gab sogar einen Christbaum. An dem hingen nicht nur bunte Kugeln und Lametta, sondern auch elektrische Kerzen. Und da ich ans Christkind glaubte, war das wie ein kleines Wunder. Wie ich später erfuhr, hatte man die im Tauschhandel vom Schwarzmarkt in Hamburg besorgen lassen. Da mein Vater gerne als Kind eine elektrische Eisenbahn bekommen hätte, ging er mit mir in die ’Tauschzentrale’ im Bunker am Deutschen Ring. Im Tausch gegen ein Lexikon erwarb er eine Eisenbahn. Da ich eigentlich noch zu klein war, spielte er mir damit vor. Die Bahn existiert auch heute noch und sie fährt auf den alten Metallgleisen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort