Profiboxer aus Fischeln Harte Fäuste und weiches Herz

Samy Musa ist Profiboxer und arbeitet in Fischeln mit Kindern im Ganztag. Am Samstag steigt sein großer Kampf — ehe Klitschko boxt.

Krefeld. Fürsorglich, behutsam und sympathisch. Eigenschaften, die nicht ungewöhnlich sind für den Beruf des Erziehers. Doch Samy Musa ist kein gewöhnlicher Erzieher. In seiner Freizeit legt er diese Eigenschaften ab und schnürt die Handschuhe. Samy Musa ist Boxer. Profiboxer. Am Samstag steht der 32-jährige vor dem Kampf seines Lebens. Bevor Wladimir Klitschko seinen WM-Titel gegen Tyson Fury verteidigen muss, steigt Musa in einem Vorkampf in den Ring der Düsseldorfer Esprit Arena.

Musa wurde 1982 in Kevelaer geboren, kam als Kind nach Krefeld und besuchte die Kurt-Tucholsky Gesamtschule. Über ein Praktikum im Kindergarten, entschied er sich für eine Ausbildung zum Erzieher. Schon seit zwölf Jahren arbeitet Musa nun in der Offenen Ganztagsschule Fischeln. Seine Leidenschaft bleibt auch den Kindern nicht vorenthalten. Seine Arbeit überschneidet sich öfters mit dem Sport. Musa sagt: „Den Kindern entgeht nichts. Besonders seit ich Deutscher Meister bin, wollen sie mich immer herausfordern.“ Um diese zufrieden zu stellen, bietet er auch eine Box-AG an, die durchschnittlich von 12 bis 15 Kindern besucht wird. Zudem gibt er alle zwei bis drei Monate Workshops im Fitnesscenter Biggi. Egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittene, unter den Fittichen von Samy Musa kommen alle ins Schwitzen.

Samy Musa, Erzieher und Boxer

Musa begann im Alter von 16 Jahren mit dem Boxsport, absolvierte bis heute bereits über 120 Amateurkämpfe — eine perfekte Vorbereitung für den Profi-Sport. Und auch dort kann den Krefelder so recht keiner aufhalten. Acht Kämpfe, acht Siege, das ist Musas eindrucksvolle Bilanz. Anfang des Jahres besiegte er in Frankfurt Rustem Trott nach Technischem K.o. in der zweiten Runde. Seit dem ist der Halbpalästinenser Deutscher Meister im Halbschwergewicht.

Diesen Titel gilt es am Samstag schon zum zweiten Mal zu verteidigen. Nach einem problemlosen Sieg über den Essener Hani Eljarie in der ersten Runde, wartet nun Jay Spencer. Doch auch der ist nicht minder schlecht. Spencer ist acht Jahre jünger als Musa und hat doch schon zwei Profikämpfe mehr aufzubieten. Alle seine zehn Kämpfe hat der gebürtige Ghanaer gewonnen, sieben davon durch Knock-out. Musa sagt: „ Er ist ein guter Boxer, ich respektiere ihn. Ich gehe positiv in den Ring. Natürlich gehe ich hinein, um zu gewinnen.“ Es verspricht ein spannender Kampf zu werden zwischen den beiden Unbesiegten.

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