HSG Krefeld: Gentges schießt scharf

Angehender Polizei-Kommissar ist Torjäger der HSG. Wie der Drittligist sich in der Liga schlägt. Eine Analyse.

HSG Krefeld: Gentges schießt scharf
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Tabellenplatz fünf nach acht Spielen, 11:5-Punkte nach der Hälfte der Hinrunde in der 3. Handball-Liga — die HSG Krefeld liegt gemessen am vorgegebenen Saisonziel der Geschäftsführung auf Kurs. „Wir wissen uns gut einzuschätzen. Dass wir mehrfach die Tabellenführung innehatten, war nicht mehr als eine schöne Momentaufnahme“, sagt Trainer Olaf Mast.

HSG Krefeld: Gentges schießt scharf
Foto: Dirk Jochmann

Mit 38 Toren ist Tim Gentges der Torjäger bei der HSG Krefeld. Der 27-jährige Spielmacher traf allein in den letzten zwei Spielen 16 Mal. Der angehende Polizei-Kommissar sagt: „Unser Problem ist, wir brauchen zu viele Chancen. Wir sind einfach noch nicht soweit, um eben ganz oben mitzuspielen. Aber ich bin guter Dinge, es macht riesigen Spaß, hier zu spielen.“

HSG Krefeld: Gentges schießt scharf
Foto: Dirk Jochmann

Es gibt Sportarten, da sind Torhüter mehr als Tore-Verhinderer. Im Eishockey etwa. Oder auch im Handball. Die HSG hat zwei gleichstarke Leute zwischen den Pfosten — Philipp Ruch und Malte Jaeger. Im Spitzenspiel gegen Ferndorf wechselte Trainer Olaf Mast, nachdem Philipp Ruch einen Siebenmeter nicht halten konnte, beim nächsten Strafwurf Malte Jaeger ein — der parierte den Strafwurf und spielte bis zum Schlusspfiff durch. „ Wir haben eine ganz gute Abwehrleistung gezeigt“, sagte Jaeger.

HSG Krefeld: Gentges schießt scharf
Foto: Dirk Jochmann

Bereits drei Stunden vor dem Anpfiff der Spitzenbegegnung waren nur 20 Restkarten im Vorverkauf übrig. Natürlich wurde sofort der Ruf nach einer größeren Halle wieder laut. Einziger Ausweg wäre die 3500 Zuschauer fassende Glockenspitzhalle. Doch die beiden HSG-Geschäftsführer Thomas Wirtz und Manfred Forthen wehren Anfragen ab. „Leider ist aus vielen Gründen ein Ausbau in Königshof nicht möglich. Nur weil wir jetzt einmal ausverkauft sind, ist aber ein Wechsel nicht direkt zu befürworten“, sagt Wirtz. Zumal der Verein die gesamte Beschallungs- und Videotechnik von der einen in die andere Halle transportieren müsste. Außerdem sind sich viele HSG-Verantwortliche unsicher, „ob überhaupt genügend Stimmung in dem Kasten aufkäme“. Dennoch bleibt die Idee bei den HSG-Machern im Hinterkopf.

Trainer Olaf Mast hat die Mannschaft Mosaikstein um Mosaikstein verstärkt — bei einem Etat von immerhin rund 200 000 Euro. Allerdings fehlt mit Mirko Szymanowicz (Bandscheibenvorfall) noch eine wichtige Säule. Doch die Mannschaft wirkt kompakter als im Vorjahr. Bevor nun personell weitere Schritte unternommen oder sportlich gar die 2. Liga ins Visier genommen wird, müssen erst einmal potenzielle weitere Geldgeber gefunden werden.

Darum haben die Geschäftsführer Thomas Wirtz und Manfred Fothen die Ex-Hülser Handball-Macher, Christoph Eickmanns und Florian Meyer, einbezogen. „Frischer Wind und neue Gedanken können nie schaden“, sagt Wirtz. Eickmanns übernahm mehr aus der Not heraus gegen Ferndorf sogar die Rolle des Hallensprechers für Hans Krüppel. Der langjährige Adler-Vorsitzende und Hallensprecher will einfach nicht mehr auf allen Hochzeiten tanzen. Doch Eickmanns sieht sich nur als Übergangslösung, hat schon einen potenziellen Nachfolger an der Angel.

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