Handball Darum ist die HSG Krefeld so gut

Sattelfeste Abwehr, unberechenbaren Angriff und wenig Zeitstrafen.

Handball: Darum ist die HSG Krefeld so gut
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Platz drei, 10:2-Punkte — die HSG Krefeld wird den Vorschusslorbeeren in der 3. Handball-Bundesliga gerecht. Mit der stärksten Abwehr lauert das Team von Trainer Olaf Mast hinter dem ungeschlagenen Führungsduo aus Fredenbeck und Leichlingen. Vor dem vierten Auswärtsspiel beim Aufsteiger TuS Volmetal am Samstag (19.45 Uhr) erklärt die WZ die Gründe für den Höhenflug.

David Breuer rangiert mit 31 Treffern als bester HSG-Akteur auf dem 16. Platz der Torjägerliste. Danach folgt Stephan Pletz mit 23 Treffern auf Rang 33. Über einen ausgewiesen Torjäger wie Lemgo mit Dominik Ebner (51) oder Leichlingen mit Kevin Brüren (42) verfügt Krefeld nicht.

Vielmehr sind die Fähigkeiten auf viele Schultern verteilt. Stephan Pletz war in Varel mit sechs Toren und gegen Neuss mit zehn Treffern herausragender Schütze, danach verteilte sich die Quote mit je fünf oder sechs Treffern auf etliche Spieler. Gegen Soest ragte Breuer mit acht Toren heraus. Er sagt: „Wir sind schwer auszurechnen. Wenn es bei einem nicht läuft, sind genügend andere da, die in die Bresche springen.“

Im Vorjahr lautete im Lager der HSG die Devise: „Wenn wir 30 Tore werfen, reicht das in der Regel zum Sieg.“ Bislang gab es allerdings nur zwei Siege mit mehr als 30 Treffern, auswärts reichten im Schnitt 26 Tore für vier Punkte. Für Spielmacher Tim Gentges ist das kein Zufall: „Die Mannschaft hat taktisch einen großen Schritt nach vorn getan. Gegen Soest haben wir nicht gut gespielt, aber unseren Stiefel taktisch clever umgesetzt und dann auch verdient gewonnen. Im Vorjahr haben wir solche Spiele oft verloren.“

Dennoch ist die Tor-Ausbeute mit 170 Treffern nicht das Maß aller Dinge. Die Fehlerquote im Angriff ist momentan noch ein wenig zu hoch, es fehlt manchmal an Kaltschnäuzigkeit bei den 100-prozentigen Chancen auf ein Tor.

Die Krefelder kassierten mit 16 Zwei-Minuten-Strafen die wenigsten Zeitstrafen des Spitzentrios. Primus Fredenbeck geht härter zur Sache: 25 Mal mussten die VfL-Spieler auf die Strafbank, dazu gab’s eine Rote Karte. Leichlingen kassierte zwei Rote Karten und 18 Zwei-Minuten-Strafen. Dennoch ist die offensive HSG-Abwehr sattelfest, unnötige Härte nicht notwendig, um zum Erfolg zu kommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort