Fischeln gegen KFC: Mehr Spannung als Klasse

Oberliga: Die Uerdinger gewinnen gegen das Schlusslicht mit 3:1. Ausgleich durch Kevin Enke macht das Spiel interessant.

Krefeld. Das 5. Krefelder Derby zwischen dem VfR Fischeln und dem KFC Uerdingen bot mehr Spannung, als man es im Vorfeld erahnen konnte. Am Ende aber war es doch der haushohe Favorit und Spitzenreiter KFC, der nach dem 3:1-Sieg gegen das Tabellenschlusslicht der Fußball-Oberliga jubelte. Es war der vierte Uerdinger Erfolg im fünften Vergleich, seit sich die beiden Klubs in einer Spielklasse begegnen.

Doch KFC-Trainer Eric van der Luer äußerte sich nach dem zehnten Saisonsieg auf der Pressekonferenz eher wie ein Besiegter: „Die Art und Weise, wie wir nach der Führung gespielt haben, hat mir nicht gefallen. Da wollten einige Spieler wohl zeigen, wie gut sie kicken können. Wir haben 60 Minuten keinen Fußball gezeigt. Mit der Qualität in der Mannschaft muss man ganz anders spielen. Ich habe mich über den Fischelner Ausgleich sogar gefreut. Ich dachte mir, vielleicht wachen die Spieler wieder auf“, sagte der Niederländer. Solch eine Fundamentalkritik an der Spielweise kannte man in den vergangenen Jahren nur von KFC—Klub-Chef Lakis.

VfR-Coach Josef Cherfi fand indes Lob für seine Spieler, die über weite Strecken eine ordentliche Vorstellung boten, am Ende aber wieder ohne Punkt blieben: „Trotz des Rückstandes ist meine Mannschaft gut zurückgekommen und hat die Angst abgelegt. Wir haben genügend Qualität, um da unten rauszukommen.“ In den ersten Minuten hatte alles nach einer klaren Sache ausgesehen. Erst köpfte Patrick Ellguth ans Fischelner Gebälk, wenig später bestrafte Issa Issa ein Handspiel des VfR per Elfmeter zur 1:0-Führung.

Im Gegenzug vergab Moritz Steiner Fischelns beste Chance in Hälfte eins, als er an KFC-Keeper Samulewicz scheiterte. Die Uerdinger kontrollierten die Partie, agierten aber nicht mehr zwingend. Fischeln gewann Sicherheit und kam zu Abschlüssen. Nach der Pause hatten Baltes und Uzun für den KFC Gelegenheiten, doch das Tor traf der VfR nach einer Ecke zum nicht unverdienten 1:1. Kevin Enke nutzte eine Unordnung aus.

Für das mutig mitspielende Cherfi-Team lag nun sogar eine Überraschung in der Luft, doch die Mannschaft von van de Luer erhöhte wieder die Schlagzahl und das Tempo. Erst flog Enke (Gelb-Rot) nach Foul vom Platz, dann schoss Uzun den KFC in Front (81.). Uerdingen ließ nicht mehr locker und kam in der Schlussminute sogar zum 3:1 durch seinen mit Abstand besten Schützen Issa Issa. Da war Fischeln schon nur noch zu Neunt, weil Kegel mit einer Blessur raus musste und Cherfi nicht mehr wechseln konnte.

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