Nervöse Pinguine verlieren

Trotz großer personeller Probleme beim ERC Ingolstadt gewinnen die Gäste in der Verlängerung.

Nervöse Pinguine verlieren
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Das hatten sich die Krefeld Pinguine Freitag leichter vorgestellt: Gegen arg dezimierte Ingolstädter musste die Mannschaft von Trainer Rick Adduono vor 8029 Zuschauer im ausverkauften König-Palast in die Verlängerung. Dort besiegelte Laliberte das Schicksal der Pinguine.

Nachdem Ingolstadts Trainer Niklas Sundblad am Mittwoch auf drei Spieler verzichten musste, sollte es im Verlauf der Woche noch dicker kommen: Ein Magen-Darm-Virus legte reihenweise Spieler flach. Neben Boucher und Périard fehlten auch Ersatztorwart Markus Janka, Jared Ross, Benedikt Schopper und Greg Claaßen.

Play-off, 3. Runde: Krefeld verliert mit 2:3 gegen Ingolstadt
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Auf der Gegenseite musste Adduono nur auf einen Spieler verzichten, dafür aber auf einen wichtigen: Torfabrik Kevin Clark fiel wie befürchtet aus, er soll auch Sonntag nicht spielen können (nach WZ-Informationen wegen einer Verletzung am Oberkörper). Für ihn rückte Mark Voakes in einen Kader mit ziemlich durcheinander gewürfelten Reihen. Clarks Platz in der „Circus Krone“-Reihe übernahm Herberts Vasiljevs.

Den besseren Start erwischten trotzdem die Ingolstädter. Nach Ablauf seiner Sperre prüfte Conboy Goalie Tomas Duba (2. Minute). Die Gäste hatten kaum begonnen, da schlug die Gummischeibe auch schon hinter Duba ein. Alexander Oblinger ließ dem Tschechen (4.) keine Chance. Aber auch die Pinguine bekamen ihre Chance im Powerplay. Den Schlagschuss von David Fischer konnte ERC-Goalie Timo Pielmeier noch abprallen lassen. Doch Vasiljevs stand da, wo ein Stürmer stehen muss und verwandelte zum Ausgleich (7.).

Das 1:1 gab den Krefeldern Auftrieb, Topscorer Adam Courchaine hatte binnen weniger Sekunden zweimal die Führung auf der Kelle, verzog aber jeweils knapp (10.). Gegen weiterhin gefährliche Ingolstädter war es dann Francois Methot, der die Wende brachte. Einen Konter schloss der Kanadier nach schönem Zuspiel von Landsmann Voakes zum 2:1 (15.) ab.

Ingolstadt Trainer Sundblad, ob seines Kaders nicht zu beneiden, sah in der 16. Minute den nächsten Ausfall. Nick St. Pierres Schlagschuss traf Patrick Köppchen am Kopf, der blutend und benommen liegen blieb. Er musste ns Krankenhaus gebracht werden. Das unter den stehenden Ovationen der Krefelder Fans - eine faire Geste.

Zu Beginn des zweiten Drittels verlegten sich die Ingolstädter auf das Kontern, die Pinguine bemüht, die Führung auszubauen. Beim zweiten Powerplay der Pinguine riss dann der Faden: Vasiljevs wurde von einem Schläger am Kopf getroffen, bei den Krefeldern kam die Ordnung abhanden. Die Pinguine liefen in einen Konter, Ziga Jeglic verwandelte einen abgefälschten Schuss von Patrick Hager zum Ausgleich und stellte das Spiel auf den Kopf (30.).

Die Krefelder anschließend völlig von der Rolle, selbst eine doppelte Überzahl blieb ungenutzt (32.) Stattdessen rollte Konter auf Konter auf Dubas Tor, der seine Kasten sauber hielt. Die Ingolstädter dezimierten sich weiter, als Hager eine Zehn-Minuten-Strafe erhielt (36.). Doch die Pinguine konnten ihre personelle Überzahl nicht ausspielen und waren mit dem Unentschieden gut bedient.

Das letzte Drittel begann, wie das Zweite endete. Die Gäste wegen Strafen kaum noch zur Fünft auf dem Eis, die Pinguine übernervös kaum zu einer zwingenden Aktion fähig. Robar, St. Pierre (47.) und Vasiljevs (48.) hatten kein Glück. Von den Fans nach vorne gepeitscht, fehlten danach entweder Torschüsse oder das Fortune.

Greilinger strapazierte die Nerven mit seinem Pfostentreffer auf das Äußerste (55.). Laliberte besiegelt schließlich in der vierten Minute der Verlängerung glücklich im Nachschuss die Niederlage der Pinguine. „Es geht weiter, wir haben alles gegeben und fahren jetzt nach Ingolstadt um alles zu drehen“, sagte Courchaine.

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