Pietta: Bleibt er, oder geht er?

„Mir geht es nicht ums Geld“, sagt der von DEL-Klubs umworbene Stürmer. „Er kann hier zur Legende werden“, sagt der Sportliche Berater Rüdiger Noack.

Pietta: Bleibt er, oder geht er?
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Krefeld. Daniel Pietta verlebte einen ruhigen 28. Geburtstag am Dienstag, bevor er gestern mit den Mannschaftskameraden wieder auf dem Eis stand und trainierte. Ob es der letzte Geburtstag im Rahmen seiner Karriere unter Vertrag bei den Krefeld Pinguinen war, bleibt offenbar weiterhin offen.

Pietta: Bleibt er, oder geht er?
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„Ich habe mich zusammen mit meinem Berater Stefan Metz mit den Pinguinen über eine Vertragsverlängerung unterhalten, aber auch mit anderen Vereinen ausgetauscht“, sagt Pietta im Gespräch mit der WZ. Erstmals, so sagt Pietta, habe er sich in seiner Karriere, die bis auf ein Jahr für die Füchse Duisburg (2004/05) komplett in seiner Heimatstadt spielte, überhaupt mit anderen Vereinen beschäftigt.

Rüdiger Noack, Sportlicher Berater der Pinguine, drückt seine unmissverständlich Wertschätzung für den Stürmer aus. „Für Daniel würden wir sogar an unsere finanzielle Schmerzgrenze gehen. Ich rede täglich mit Daniel, denn wir wollen ihn unbedingt halten und er will unbedingt bei uns bleiben“, sagt Noack und lässt durchblicken, wie wichtig für ihn und den Club ein neuer Vertragsabschluss mit der Identifikationsfigur des Vereins wäre.

27 Scorerpunkte (acht Tore, 19 Vorlagen) stehen für Pietta zu Buche — damit ist er zwölftbester Punktesammler der Deutschen Eishockey Liga in dieser Saison. Kein deutscher Spieler hat bislang mehr Punkte erzielt, als der 28-Jährige. Die Topteams stehen Schlange um den Center, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Doch der sagt auch unmissverständlich: „Krefeld ist und bleibt mein erster Ansprechpartner. Ich warte jetzt ab, was von den Pinguinen kommt.“ Pietta meint damit konkrete Zahlen.

Auch wenn der Stürmer betont, dass es ihm vorrangig nicht ums Geld geht, ist gleichwohl klar, dass andere Vereine ihn mit höheren Gehältern locken, als das was die Pinguine bezahlen können. „Im Eishockey ist es nicht so, dass Angebote reinkommen mit einem doppelten Gehaltsangebot, deshalb spielt das für mich auch keine große Rolle“, sagt Pietta, der es sich momentan so gar nicht vorstellen kann, für ein anderes Team in der DEL aufzulaufen.

Für den Center wäre es der erste Vereinswechsels seiner Karriere, die bislang so bilderbuchmäßig an der Westparkstraße verlief. Und das nach dem Wunsch von Rüdiger Noack auch noch weiter so sein soll. „Es gibt so wenige Spieler, die nur bei einem Verein gespielt haben und dort zu Legenden geworden sind. Mirko Lüdemann ist so ein Beispiel. Und ich glaube, dass Daniel Pietta auch eins werden könnte“, sagt Noack.

Zumindest über seine berufliche Perspektive über den Eishockeysport hinaus müsste sich Pietta dann wohl keine Sorgen machen — er selber denkt aber auch noch gar nicht so weit voraus. „Ich glaube zwar, dass es kaum einen Eishockeyspieler in der DEL gibt, der nach seiner Karriere ausgesorgt hat, trotzdem möchte ich jetzt erst einmal die Zeit genießen, die ich noch spielen kann, und das sind ja hoffentlich noch ein paar Jahre“, sagt Pietta, der in dieser Saison sein 500. DEL-Spiel für die Krefeld Pinguine absolvierte und sich vorstellen könnte, später mal als Jugendtrainer zu arbeiten.

Klar ist definitiv, dass Pietta — egal bei welchem Verein — wieder einen langfristigen Vertrag unterschreiben wird. „Ich plane gerne langfristig und werde deshalb auch bei dem jetzigen Vertragsabschluss keine Schnellschüsse machen. In den nächsten Wochen sollte aber schon Klarheit herrschen, wo ich in Zukunft spielen werden“, betont Pietta.

Noack sieht die Verhandlungen mit seinem derzeitigen Topscorer auf einem guten Weg. „Wir hoffen darauf, in den nächsten Wochen mit Daniel in den Gesprächen eine Lösung zu finden, die vorsieht, dass er bei uns bleibt.“ So lukrativ und herausfordernd andere Angebote für Pietta auch sein können, eins kann sich der 28-Jährige bislang überhaupt noch nicht vorstellen: Im König-Palast in der Startaufstellung zu stehen und die Mittellinie von der falschen Seite aus zu betrachten.

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