Krefelder Fecht-Junior: Konkurrenzlos in seiner Altersklasse

Paul Veltrup vom Fecht-Club Krefeld kann auf eine beeindruckende Saisonbilanz zurückblicken. Großes Lob vom Trainer.

Krefeld/Grefrath. Elf Turnierteilnahmen, zehn Siege, ein zweiter Platz — die bisherige Bilanz von Fechttalent Paul Veltrup in diesem Jahr ist hervorragend. Dabei ist der Nachwuchsmann des Fecht-Club Krefeld (FCK) gerade einmal elf Jahre alt.

Von Paul Veltrup dürfte man in der Zukunft daher noch einiges hören. In seiner Altersklasse (Jahrgang 2001) gibt es bundesweit im Degenfechten nicht viele, die ihm das Wasser reichen können.

Herausragend war sein Sieg bei einem internationalen Turnier in Luxemburg. „Einmal im Jahr wollen wir Paul ein Turnier im Ausland als Highlight bieten“, sagt seine Mutter Doerthe Veltrup. „Im nächsten Jahr wollen wir nach Frankreich fahren.“

Bei seinem Turniersieg in Luxemburg hatte Paul Veltrup in der Vorrunde mit seinen Gegnern, die aus sechs unterschiedlichen Nationen kamen, zunächst einige Mühen. Doch mit zunehmender Turnierdauer fand er sich immer besser zurecht. Im Halbfinale setzte er sich mit 10:4 Punkten gegen Lokalmatador Raphealle Darres durch. Im deutschen Finale gegen Merit Erkens (WMTV Solingen) machte er einen schnellen 10:3-Sieg perfekt.

Für seinen Trainer Lajos Csire vom Fecht-Club Krefeld sind diese Erfolge keine Überraschung: „Ich halte Paul für den mental stabilsten Fechter, den ich bisher in seinem Alter hatte.“

Ein großes Lob von Csire, der bereits seit 1970 zahlreiche hochtalentierte Fechter betreut und dabei mit ihnen 14 Deutsche Meisterschaften feiern konnte. In seiner eigenen aktiven Karriere stand Csire unter anderem dem heutigen IOC-Vizepräsidenten Thomas Bach auf der Planche gegenüber.

Paul Veltrup ist durch seine Cousine und seinen Cousin zum Fechten gekommen: „Die beiden haben mir erzählt, wie viel Spaß Fechten machen kann. Deshalb hab ich es ausprobiert.“ Zunächst war er Mitglied in einem Verein in Kempen, vor zwei Jahren wechselte er zum FCK. Seitdem trainiert der Grefrather drei Mal in der Woche in der Sporthalle des Arndt-Gymnasiums.

Von Trainer Lajos Csire erhält der Linkshänder dabei häufig Einzellektionen, in denen Angriffe und Paraden immer wieder wiederholt werden. Die Trefferfläche beim Degenfechten ist der ganze Körper des Gegners, vom Scheitel bis zur Fußsohle.

Damit ein Treffer von der elektronischen Trefferanzeige erfasst wird, muss die Spitze des Degens, der Klingenort, mit einem Druck von mindestens 750 Gramm auf den Gegner stoßen.

„Wenn ich vorne liege, kann ich defensiver fechten und Doppeltreffer landen. Dann erhalten beide Fechter einen Punkt“, erklärt Paul Veltrup. Sein Trainer bestätigt: „Technisch ist Paul schon jetzt prima und versteht die Sportart gut.“

Das fechterische Vorbild des Elfjährigen ist Britta Heinemann (Olympia-Gold 2008 in Peking und Silber 2012 in London), die er auch schon einmal persönlich in Leverkusen getroffen hat.

„Für Paul wird es in den nächsten Jahren wichtig, wie er in den höheren Altersklassen mit Niederlagen umgehen wird. Bisher hat er ja immer nur gewonnen“, meint Lajos Csire. „Wenn er hart arbeitet, kann er ein ganz Großer werden. Aber er hat noch einen weiten Weg vor sich.“

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