Otto Pütz: 50 Pfund weniger tun mir brav gut

Der ehemalige Chef des Stadtsportbundes wird 80. Er erzählt von seinen Treffen mit OB Pützhofen.

Otto Pütz: 50 Pfund weniger tun mir brav gut
Foto: Archiv Andreas Bischof

Krefeld. Spitznamen hält man für liebeswerte Menschen bereit. Selbst wenn sie meist nur Ersatz für eine Person sind. Mitunter ist der Beiname aber sehr nah an der Wirklichkeit. „Mister Stadtsportbund“ ist in Krefeld nur einer — Otto Pütz. 26 Jahre leitete der Uerdinger die Dachorganisation aller Krefelder Sportvereine. 2010 legte er sein Amt nieder. Am Freitag wird er 80 Jahre alt. Ein Anlass, auch mit Irrtümern aufzuräumen.

Herr Pütz,vier Jahre ohne Amt. Langweilen Sie sich?

Otto Pütz: Überhaupt nicht. Ich habe vor zwei Jahren einen Stent bekommen, bin jeden morgen um 7.30 Uhr am Elfrather See stramm spaziert. Alles unter ärztlicher Aufsicht. Dabei habe ich auch noch abgenommen. 50 Pfund weniger tun mir brav gut.

Die haben sie ohne weniger Essen abgenommen?

Pütz: Weniger Essen kommt bei mehr Bewegung automatisch.

Aber am Freitag zum 80. wird groß geschlemmt?

Pütz: Nein, ich feiere zu Hause im kleinen Kreis mit Familie, dem Sohn, den Enkeln und Geschwistern.

Ihr Credo als SSB-Chef war immer, den Vereinen der Stadt zu helfen. Das wird in Zeiten knapper Kassen nicht leichter.

Pütz: Leicht war es nie, es gab immer ein zähes Ringen. Aber ohne Geld, wird die Arbeit natürlich schwieriger. Selbst wenn das angeberisch klingt: Ich hätte in den Etatberatungen mehr für den Sport rausgeholt. Ich habe immer hohe Forderungen gestellt und alle verrückt gemacht. Am Ende konnte ich mit dem Kompromiss leben.

Alles, was sie in Ihrem Leben begannen, haben sie ausdauern betrieben — SSB-Vorsitz oder Stadionsprecher und Vorstandsamt beim SC Bayer. Ist das die Konsequenz eines Ausdauersportlers. Sie waren Schwimmer.

Pütz: Das mag sein. Gut das Sie das ansprechen. Ich muss mal mit einem Irrtum aufräumen. Ich habe nie für Aegir geschwommen, wie immer geschrieben wird. Geschwommen habe ich für Bayer 08 Uerdingen, bin zwar nachher zu Aegir gewechselt, habe aber nicht mehr für sie geschwommen.

Was war so spannend am Schwimmen für Sie?

Pütz: Damals gab es das Stromschwimmen noch — von Königswinter nach Bonn, oder von Kaiserswerth nach Uerdingen. Das war ein großer Spaß.

Sie sind dem Schwimmsport ewig treu geblieben.

Pütz: Das hatte auch eine ganz praktische Seite. Ich bin bei Aegir jeden morgen geschwommen. Das hat auch OB Dieter Pützhofen gemacht. Was wir in den 30 Minuten im Wasser alles besprochen und entschieden haben, hätten wir den ganzen Tag nicht am Telefon geschafft.

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