Rudern: Der CRC und seine aufstrebende Talente

In der Ratzeburger Ruderakademie laufen die Vorbereitungen für die WM der U 23.

Krefeld. Jochen Urban ist das Paradebeispiel für eine zielgerichtete Laufbahn. Er ist einer von vielen Talenten, die den Sprung an die Spitze geschafft haben. Ein Hochleistungssportler par excellence: Das Aushängeschild des Krefelder Rudersports nimmt im August an den Olympischen Sommerspielen teil. Im Achter, dem Flaggschiff des Deutschen Ruder Verbands.

Wenn einer die Entwicklung der Ruderer beim Crefelder RC (CRC) und deren Laufbahn maßgeblich beeinflusst hat, dann ist es Christoph Lüke, der seit 1994 als Trainer beim Crefelder RC fungiert. Im Moment ist Lüke, im Hauptberuf Vermessungs-Ingenieur, mal wieder unterwegs mit seinen Kandidaten aus der Talentschmiede des CRC. In der Ratzeburger Ruderakademie (Bundesleistungszentrum) bereitet der Coach seine Schützlinge auf die Weltmeisterschaften der U-23 in Brandenburg vor. Für diesen Wettbewerb (17. bis 20. Juli) und für die Junioren-WM in Linz-Ottensheim (Österreich) Ende Juli wurden sieben Aktive des Crefelder Ruder-Clubs nominiert - Anerkennung für die gute Arbeit auf dem Elfrather See.

"Das Wetter in Ratzeburg ist stabil, die Bedingungen traditionsgemäß ausgezeichnet. Da macht die Arbeit Spaß", sagt Lüke im Gespräch mit unserer Zeitung. Lüke und die vier jungen Damen aus Krefeld (Johanna Davids, Theresa Hülsmann, Mona Benger) und Dortmund (Sina Geigenmüller) verfolgen ein und das gleiche Ziel.

Im Frauen-Vierer über 2000 Meter soll demnächst eine Medaille her. Dafür strampelt sich das Quartett im Training ganz schön ab: 400 Kilometer hat es bisher gerudert. Die mannschaftliche Geschlossenheit ist besser geworden, das Team gleitet schneller und harmonischer durchs Wasser. Lükes Zwischenbilanz fällt positiv aus: "Auch die Schwächen werden gut kompensiert. Entscheidend ist das Gesamtbild, es muss eine höchstmögliche Übereinstimmung geben." Insbesondere die Spurts setzen den Sportlerinnen auf dem traditionsreichen Ratzeburger See zu. "Da muss man schon mal die Zähne zusammenbeißen", sagt Johanna Davids, mit 65 Kilogramm eher ein Leichtgewicht im Vergleich zu anderen Konkurrentinnen und physiologisch noch steigerungsfähig.

Dafür, dass die Vier aus Krefeld in dieser Besetzung erst seit kurzem antreten, kann sich deren Entwicklung durchaus sehen lassen. Und das Ergebnis stimmt auch. Der zweite Platz bei den Deutschen Meisterschaften und die Qualifikation für die WM in Brandenburg, auf die sie sich nun in Ratzeburg intensiv vorbereiten, waren der erste Lohn und sichtbarer Beweis für ihre besonderen Qualitäten. Die waschechte Krefelderin Johanna Davids ist so etwas wie die "Leaderin" im Team. Sie kennt sich zudem in Sachen WM bestens aus, ist zum vierten Mal dabei und hat 2005 bei der Junioren-Weltmeisterschaft Bronze im Frauer-Vierer geholt.

In Brandenburg, auf der Strecke also, auf der sie in Kürze wieder nach Edelmetall greifen will. Mit dem "Heimvorteil" hofft sie, der starken Konkurrenz aus Australien, den USA oder England trotzen zu können.

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