Rudern: Lisa Schmidla wird nie nervös

Die Athletin des Crefelder RC hält sich für einen Einsatz bei den Olympischen Spielen bereit.

Krefeld. Lisa Schmidla hat sich mit einem Frühstück im Vereinsheim für längere Zeit vom Crefelder Ruder-Club (CRC) verabschiedet. Auf die 21-Jährige kommen spannende Wochen zu, inklusive der Reise zu den Olympischen Spielen nach London. Seit dem 4. Juni steht die Nominierung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) der Ruderer fest, und Lisa Schmidla steht gleich in ihrem ersten Jahr im A-Kader mit auf der Liste.

„Ich wusste es zwar schon vorher, aber die letztendliche Bestätigung kam dann erst durch die Nominierungsliste“, sagt Lisa Schmidla. Allerdings ist sie zunächst als Ersatz für den Doppelvierer oder Doppelzweier eingeplant, was offiziell als „Alternative Athletes“ bezeichnet wird.

Dies schmälert die Freude der jungen Athletin, dabei zu sein, allerdings kaum. Nationaltrainer Hartmut Buschbacher hat ihr gegenüber klar gemacht, dass er voll auf sie zählt und sie sich bei der Vorbereitung in Ratzeburg bestens für den möglichen Olympiaeinsatz vorbereiten soll.

Begonnen mit dem Rudern hat Schmidla 2003 durch eine Schüler-AG der Gesamtschule Kaiserplatz. „An Lisa zeigt sich, dass es sich für Vereine lohnt, mit Schulen zusammen zu arbeiten“, freut sich der 1. Vorsitzende des Crefelder Ruder-Clubs, Walter Jansen, über das Eigengewächs.

Seit 2008 war Lisa Schmidla immer in den jeweiligen Junioren-Nationalteams dabei: „Ich hatte immer den Ehrgeiz beim Rudern erfolgreich zu sein.“ Gleich in ihrem ersten Jahr im Nationaltrikot holte sie WM-Bronze bei den A-Juniorinnen im Achter. Ihr damalige Heimtrainer Volker Lichtenberg sah für Schmidla mit ihrer Größe von „nur“ 1,74 Meter Grenzen im Riemenrudern und stellte sie aufs Skullen um. Das heißt, dass sie auf beiden Bootsseiten ein Skull (Ruder) im Wasser hat.

Diese Umstellung verlief für Schmidla überaus erfolgreich. Bereits im ersten Jahr mit neuer Technik gewann sie 2009 WM-Gold der A-Juniorinnen im Einer. Auch in der Klasse der U 23 ging es für die Krefelderin erfolgreich weiter mit WM-Gold 2010 im Doppelzweier und 2011 im Doppelvierer.

Zu ihren Stärken gehören in erster Linie die gute Renneinteilung auf der 2000 Meter langen Strecke und ihre mentale Verfassung. „Auch vor wichtigen Rennen bin ich eigentlich nicht nervös. Auch wenn ich mal einen Boot an Boot-Kampf habe oder mal eine Länge hinten liege, denke ich immer positiv, im Zwischenspurt oder Endspurt hole ich die bestimmt noch ein“, sagt Schmidla.

Inzwischen wohnt die Jura-Studentin hauptsächlich am Olympia-Stützpunkt in Dortmund, wo sie optimale Trainingsbedingungen für viele weitere Erfolge vorfindet. In ihrer freien Zeit trifft sie sich gerne mit Freunden oder geht im Winter Ski fahren, allerdings stellt Lisa Schmidla für sich fest: „Als Ruderin hab ich eigentlich kaum Freizeit.“

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