Stadthaus in fünf Jahren fertig?

2019 soll das Technische Rathaus wieder bezogen werden können, hofft Planungsdezernent Martin Linne.

Stadthaus in fünf Jahren fertig?
Foto: abi

Krefeld. 2019 feiern Architekturbegeisterte 100 Jahre Bauhaus. Planungsdezernent Martin Linne hofft, dass Krefeld mitmachen wird. Und zwar nicht nur mit den Mies-van-der-Rohe-Villen, sondern auch mit einem komplett sanierten Stadthaus von Architekt Egon Eiermann. „Das ist ein zusätzlicher Ansporn bei dieser großen Aufgabe.“

Die große Aufgabe besteht darin, das in den 50er Jahren für die Verseidag errichtete Gebäude am Konrad-Adenauer-Platz wieder als Technisches Rathaus für die Stadt und ihre Bürger nutzbar zu machen. Das ist angesichts von rund 22.000 Quadratmetern, knapp 650 städtischen Mitarbeitern und einem gewaltigen Sanierungsstau nicht leicht. Doch Linne hält es für machbar, auch wenn sich die Mission erneut verzögert.

Eigentlich sollte das Haus nächsten Monat leer stehen. Fünf von sieben Fachbereichen sind innerhalb der vergangenen anderthalb Jahre auch bereits umgezogen (siehe Kasten). Doch die Bereiche Kataster und Vermessung sowie Personal und Verwaltung werden erst im Laufe des nächsten Jahres das Gebäude verlassen, denn die Übergangsquartiere müssen zunächst hergerichtet werden. Das Katasterwesen soll im Mai/Juni in die alte Volksbank an der Friedrichstraße umsiedeln (nach deren Umzug in den Neubau). Das Personalwesen zieht in das ehemalige Staatliche Umweltamt an der St. Töniser Straße. Doch auch dann werden die Bauarbeiter noch nicht im Stadthaus anrücken, denn im Keller ist die komplette Informationstechnologie (IT) der Stadtverwaltung untergebracht. Erst wenn der Neubau hinter dem Stadtarchiv fertig ist — Linne schätzt Mitte 2017 — kann die IT dorthin umziehen, kann die Sanierung losgehen. Linne geht von einer Umbauzeit von 24 Monaten aus und kommt so auf den Wiedereinzug im 3. Quartal 2019 — im Bauhaus-Jahr.

Auf die Frage, warum das Haus dann jetzt schon leergezogen wird — schließlich zahlt die Stadt für die alternative Unterbringung rund drei Millionen Euro pro Jahr — verweist er auf die völlig überaltertete und störungsanfällige Technik im Stadthaus. „Wir hatten im Herbst 2012 zum Beispiel einen Riesenwasserschaden, zwei Wochen fiel die Heizung aus. Das kann man den Beschäftigten nicht zumuten.“

Die Zeit werde man nutzen, um sehr detailliert die Sanierung vorzubereiten. Komplizierte Vergabeverfahren und die Haushaltssituation der Stadt ließen ohnehin keine Schnellschüsse zu. Die Architektenauswahl für den Vorentwurf sei fast fertig. Die Abstimmung mit den Denkmalbehörden laufe. „Ich denke, wir können den Auftrag im Januar vergeben. Dann dauert es rund zehn Monate, so dass wir Ende nächsten Jahres mit einem Sanierungsplan und einer Kostenschätzung in die politischen Gremien gehen können.“ Dort soll dann die endgültige Entscheidung fallen, ob die Sanierung angestrebt wird, oder doch ein Neubau.

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