37. Krefelder Folklorefest: Die Krähe ist gelandet

Das 37. Folklorefest kann steigen. Die Probleme mit Finanzen und Auflagen sind fürs Erste ausgeräumt.

Krefeld. Die dunklen Wolken über dem Folklorefest haben sich verzogen. Die Finanzierung der traditionsreichen Sause an der Alten Kirche steht — das Fest kann wie geplant am 15. und 16. August steigen. Programmmacher Jordi Preußer hat Bands aus Argentinien, Dänemark und der Mongolei gebucht. Beim Tanzabend am Freitag geht es um Kuba.

Im vergangenen Jahr hatte das Folklorefest aufgrund finanzieller Probleme einen Hilferuf gestartet. „Die Resonanz aus der Bevölkerung war phänomenal“, erklärt Harry Emke, Vorsitzender der Initiative. Durch Spenden von Bürgern und Unternehmen könne man in diesem Jahr „entspannt in das Fest“ gehen.

Auch die Entscheidung, Profis statt Ehrenamtlern fürs Zapfen zu engagieren, hat sich rentiert. Es habe deutlich weniger Wartezeiten an den Buden gegeben, auch die „Schankverluste“, die durch Freibier und zu schwungvolles Zapfen entstehen, hätten sich deutlich verringert. „Wir haben sogar einen kleinen Überschuss erwirtschaftet.“

Die anderen Probleme, mit denen sich die Initiative zuletzt herumschlagen musste, sind ebenfalls vom Tisch. Die Organisatoren haben mit der Verwaltung Einigkeit erzielt, dass ein Drehen der Bühne auf dem Platz, das aus Lärmschutzgründen angedacht war, nicht praktikabel ist. Stattdessen wird mit einem speziellen Soundsystem der Schallpegel gezielt auf den Platz gerichtet. „Die Anwohner hören natürlich etwas, aber wir haben den Lärm auf ein Minimum beschränkt“, erklärt Emke. So kann das Fest wie in früheren Jahren bis Mitternacht dauern.

Aufrecht erhalten wird auch die Kooperation mit der Jugendgerichtshilfe. Im vergangenen Jahr wurden erstmals acht jugendliche Straftäter als Helfer eingesetzt. Die Erfahrungen sind positiv, wie Beisitzer Michael Spatz erläutert: „Die jungen Leute gehen aus sich raus, sie bekommen eine Aufgabe und sie nehmen schöne Erlebnisse mit nach Hause“, sagt Spatz.

Die positiven Nachrichten rund um das 37. Folklorefest täuschen allerdings nicht darüber hinweg, dass die Organisatoren weiterhin auf einem schmalen Grat wandeln. „Wir fangen nach jedem Fest wieder bei null an“, betont Pressesprecher Markus Kossack. „Wenn das Wetter nicht mitspielt, tut sich schnell ein Minus auf.“ Dunkle Wolken kann das Fest also in keiner Hinsicht gebrauchen.

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