Abschied: Rudolph verlässt die Rennbahn

Den Gastronom und Hobby-Veranstalter zieht’s ins Allgäu – wohl für immer.

Krefeld. Er geht zum zweiten Mal - und diesmal wohl für immer: Klaus Rudolph, stadtbekannter Gastronom mit - nach eigener Aussage - "Berliner Schnauze", verlässt Krefeld, das Restaurant "Rudolph’s auf der Rennbahn" und wechselt ins Allgäu.

Vor einigen Tagen hat er den Kaufvertrag für das Hotel "Sonneck" in Bad Hindelang unterschrieben, am Hirschberg auf 900 Meter Höhe gelegen. Und die Kündigung zum Oktober als Pächter der Gastronomie auf der Krefelder Galopprennbahn ist zur Stadt als Eigentümer des Geländes unterwegs.

Der 62-jährige, in Berlin geborene Betriebswirt geht nicht allein: Seine Partnerin Merle und der dreijährige Sohn Maximilian sind bereits einige Male mit ihm in dem Hotel gewesen. Mitgehen wird auch der Rennbahn-Küchenchef Ralf Baumann. Und alle werden ihre Autokennzeichen wechseln müssen: Von KR auf OA wie Ober-Allgäu.

Der Wegzuggedanke von Klaus Rudolph ist nicht neu: Die ursprüngliche Absicht war, Klein-Max in Bayern einzuschulen - schließlich ist Merle geborene Münchnerin. Dass es jetzt doch bereits der Kindergarten für Max ist, ist dem Umstand zu verdanken, dass Rudolph das Hotel Sonneck (22 Zimmer) aus einer Insolvenzmasse herauskaufen konnte.

Mit Rudolph verlässt einer der bekanntesten Gastronomen die Seidenstadt. Und der Mann ist "Wiederholungstäter": Nach zwölf Jahren als Chef des Seidenweberhauses ab 1977 folgte der Weggang nach Ahaus im Münsterland. Dann die Rückkehr: Am 1. Mai 1998 begann der Pachtvertrag des neuen Rennbahn-Gastronomen.

Rudolph ist nicht nur Gastronom. Er hat sich über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen als Veranstalter gemacht: 58 Veranstaltungen umfasst die Liste vom 1. August 1999 bis 7. November 2007 - Daten, in denen der Biebricher Saal teilweise rappelvoll war. Einige Namen stehen für das, was Rudolph auf die Rennbahn gelockt hat: Klaus Doldinger kam gleich zweimal, Alan Parsons war da, John Mayall auch, Ten Years After, Manfred Mann ließ den Saal toben und, und, und.

Mit dem Gang nach Bayern erfüllt sich Rudolph einen lang ersehnten Traum. Jetzt klappt es - bei der Eröffnung am 11. Juli wird er in seinem neuen Hotel sein, Merle ist dann noch hier, um die Abwicklung der nötigen Schritte in die Hand zu nehmen. Folgen wird auch Küchenchef Ralf Baumann. "Wenn nötig, bin ich noch ein wenig länger als Anfang Oktober hier, um dem Nachfolger zur Seite zu stehen".

Denn das Rennbahn-Objekt ist ihm ans Herz gewachsen, "obwohl es nicht einfach ist. Man muss sich reinknien und viel Liebe zum Detail mitbringen. Aber es ist die schönste Rennbahn Deutschlands. Und ich würde mich freuen, wenn es mein Nachfolger auch über zehn Jahre schafft. "

Nachfolger müssen sich mit dem Eigentümer, dem Zentralen Finanzservice und Liegenschaften der Stadt Krefeld, in Verbindung setzen. Es gibt bereits Interessenten. Zwei von ihnen, beide aus Krefeld, hat Rudolph schon durch die Gebäude geführt.

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