Bayer-Weihnachtsmärchen: Kalif Storch - wohliger Grusel und zauberhafte Kulissen

Die Laienspielgruppe begeistert mit einer moderner Fassung von „Kalif Storch“.

Krefeld. Störche bringen Glück, das weiß jedes Kind. Und darum ist das junge Publikum nicht erstaunt, als im Weihnachtsmärchen „Kalif Storch“ alles ein gutes Ende nimmt. Traditionell präsentiert die Laienspielgruppe der Bayer AG am ersten Adventswochenende ihr neues Stück. Die Premiere am Freitag im Uerdinger BayTreff sorgte für Begeisterung.

Spannend ist das von Ali (Dorothea Sinsteden) erzählte Märchen und dank moderner Licht- und Tontechnik in den Zauberszenen ein wenig unheimlich. Als Kalif Chasid und sein Wesir Mansor eine Prise vom Zauberpulver nehmen und sich in Störche verwandeln, fängt die kleine Lara prompt an zu weinen. Mit einem Froschkönig als Schlüsselanhänger kann Hermann Josef Münker, 1. Vorsitzender der Laienspielgruppe, die Dreijährige schnell wieder beruhigen.

Hannah (10) und Tatjana (11) gruseln sich wohlig. Gespannt verfolgen sie, wie Chasid und Mansor das rettende Zauberwort vergessen und erkennen müssen, dass der böse Zauberer Kaschnur (René Quade) sie hereingelegt hat, um Herrscher von Bagdad zu werden. Die farbenfrohen Gewänder aus 1000 und einer Nacht und die kunstvoll gestaltete Kulisse überzeugen auch Christa und Ursula Spandick. Seit Kindertagen sind die heute 48-jährigen Zwillinge treue Fans der Bayer-Laienspielgruppe. „Ich wohne in Mainz und verbinde meinen Heimatbesuch in der Adventszeit immer mit dem Weihnachtsmärchen“, erzählt Christa Spandick.

Für Jung und Alt hat Regisseur Matthias Oelrich das Märchen von Wilhelm Hauff mit Wortwitz und Situationskomik in eine moderne Bühnenversion verwandelt. Die Energiekrise hat die Hölle erreicht: Satan ist erkältet und kann nicht zur Jahreshauptversammlung des Vereins „1000 Jahre schwarze Kunst“ kommen. Die Älteren schmunzeln auch, wenn Roland Lipski als tuntige Harald Glööckler-Parodie mit Glitzer-Handtasche und gezückter Nagelpfeile über die Bühne stolziert.

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