Brustkrebs in Krefeld häufiger als anderswo

Laut AOK kommen in Krefeld Tumore und Fettleibigkeit überdurchschnittlich oft vor.

Krefeld. Brustkrebs kommt in Krefeld überdurchschnittlich oft vor. Von 100 000 Frauen in NRW sterben hier 28 daran. Auch bei der Fettleibigkeit sind die Krefelder vorn dabei, 15 von 100 Personen sind viel zu dick, und die Kaiserschnittrate ist ebenso auffällig hoch wie die Säuglingssterblichkeit.

Die AOK Rheinland/Hamburg hat jetzt ihren Gesundheitsreport vorgestellt und dazu einige Programme, wie die Kasse die Menschen gesund erhalten will.

„Insgesamt wird die Bevölkerung in Krefeld bis zum Jahr 2030 in höherem Maß abnehmen als im Durchschnitt von NRW“, stellt Regionaldirektor Thomas Meertz (Foto) fest. „Dabei haben die Frauen die höhere Lebenserwartung. In Krefeld — und damit liegt die Stadt landesweit an 18. Stelle — werden sie im Schnitt 81,91 Jahre alt, in Bonn, der Stadt mit dem besten Wert, dagegen 83,22 Jahre. Auch die Männer belegen Platz 18. Sie werden 76,86 Jahre alt, in Bonn 79,34 Jahre.“

In Sportvereinen sind die Krefelder durchschnittlich gut vertreten. Hier haben sich die Verantwortlichen das Ziel gesetzt, die Stadt in eine Spitzenposition zu bringen. Thomas Meertz erklärt: „Diabetes, Darmkrebs, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz können durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung, also durch eine gesunde Lebensweise, verhindert werden. Wir möchten die Kinder schon durch unsere Projekte daran gewöhnen. Adipositas und Diabetes führen unweigerlich ins Krankenhaus.“

Aufgrund der Erkrankung an Diabetes — hier ist nur Solingen schlechter — und Asthma, Krefeld befindet sich hier an viertschlechtester Stelle, lägen die Krefelder sehr oft im Krankenhaus.

Dass es so viele Entbindungen per Kaiserschnitt gebe, so Meertz weiter, sei auch ein wirtschaftlicher Faktor für die Krankenhäuser. Krefeld verzeichnet 39,38 Kaiserschnitte bei hundert Entbindungen, im Rheinland liegt der Durchschnitt bei 32,42.

In den vergangenen Jahren habe sich die AOK schon mit dem Thema „Plötzlicher Kindstod“ beschäftigt: „Wir haben in einer Kindertageseinrichtung ein Seminar zum Thema abgehalten.“

Es gibt aber auch gute Werte. So ist Krefeld Spitze, was die Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Männern angeht. Die Stadt ist gut mit Haus- und Fachärzten versorgt, mit Kardiologen und Magnetresonanztomographie-Verfahren sogar sehr gut. Bei Augenärzten und Psychotherapeuten ist es dagegen eher eng. Krankenhausbetten sind mehr vorhanden als im Landesdurchschnitt und auch Apotheken gibt es in ausreichender Anzahl.

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