Bücherei in Uerdingen: Arbeitskreis will wieder kämpfen

Der Bibliothek in Uerdingen droht erneut das Aus, der Widerstand der Bürger formiert sich wie schon vor zwei Jahren.

Krefeld. Die Stadtteilbücherei taucht auf Seite sechs der insgesamt elfseitigen Sparliste auf, über die der Rat der Stadt Krefeld am Mittwoch verhandeln wird: „Aufgabe der Mediotheknebenstelle Uerdingen“ steht dort zu lesen. Susanne Tyll, Mitglied im Arbeitskreis zum Erhalt dieser Bücherei, ist davon vollkommen „überrascht“, wie sie selber sagt, um sich dann zu korrigieren: „Obwohl — schreiben sie besser bestürzt.“

Der Arbeitskreis zum Erhalt der Bücherei Uerdingen hatte deren Schließung im vergangenen Jahr noch abwenden können: Sie hatten Unterschriften von Uerdingern gesammelt und sich die Unterstützung von Schriftstellern, wie etwa dem Bestsellerautor Ken Follett oder dem Literaturnobelpreisträger Günter Grass gesichert. „Damals hatte ich eigentlich gehofft, dass wir da nicht noch mal durch müssen.“

Nun aber müssen sie wohl und „selbstverständlich“, betont Tyll, werde man auch diesmal alles geben, um die Bücherei zu erhalten. Die rund zwölf Mitglieder des Arbeitskreises seien gerade dabei, sich „neu zu formieren“. Telefon- und E-Mail-Ketten seien schon angelaufen: „Ich gehe mal davon aus, dass wir in den nächsten 24 Stunden noch etwas unternehmen werden.“

Bernhard Hennen, ebenfalls Mitglied im Arbeitskreis und außerdem Schriftsteller bestätigt das: „Auf jeden Fall werden wir was machen, ich jedenfalls bin in kämpferischer Stimmung.“

Hennen findet die Pläne zur Schließung der Bücherei „schrecklich“ — und zwar nicht nur wegen ihrer Bücher, sondern auch wegen ihres Flairs: „Die Holztreppe, die Stuckdecke — das ist eine Bücherei, wie man sie sonst nur noch in Büchern findet.“ bas

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