Eva Staudacher: Ein Herz für Menschen in Not

Ehrung: Eva Staudacher packt an und hilft. Die ehemalige Ratsfrau hat jetzt den Rheinischen Ehrenpreis erhalten – und 120 Rosen.

Krefeld. Wenn es einen Menschen gibt, der soziales Engagement lebt, dann ist das Eva Staudacher. Sie redet nicht lange, sondern packt an und hilft. Unzählige ausländische Mitbürger und andere Hilfesuchende haben an ihre Türe geklopft und stets Unterstützung gefunden. Dies geschah meist einfach und prompt. Die Gründungen vieler Institutionen und Verbände gehen auch auf ihre Initiative zurück. "Die Vorzeigebürgerin", so Oberbürgermeister Gregor Kathstede, erhielt am Dienstag den "Rheinischen Ehrenpreis für Soziales Engagement" des Landschaftsverbandes Rheinland.

"Nicht so schnell aufgeben, das finde ich ganz wichtig", ist der Leitsatz der Sozialdemokratin, die aus der Krefelder Kommunalpolitik nicht wegzudenken ist. Beharrlichkeit zeichnet die ehemalige Ratsherrin und jetzige Bezirksverordnete von Oppum/Linn aus. In jeder Sache, ganz gleich wie sie geartet ist, sieht sie das Positive und setzt sich dafür ein.

Bei Wind und Wetter und mit Kopftuch sehen die Krefelder sie auf dem Fahrrad von einem Termin zum anderen eilen. Wenn die hohen Herren in ihren großen Wagen angerollt kommen, ist Eva Staudacher meist schon da. "Sie ist nicht nur ein Vorbild für soziales Engagement, sondern auch eine ökologische Vorreiterin", lobt Kathstede die Radlerin aus Linn, die für ihn nur den Makel habe, "nicht in Krefeld, sondern 1932 im Mecklenburgischen Neustrelitz geboren zu sein." Sie kam 1949 nach Krefeld.

"Sie investieren Zeit, Kraft und Geduld, damit es voran geht und sich die Dinge verändern. Ihr Wirken ist konkret, erfahrbar und vorbildlich", sagt Winfried Schittges, der stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, in seiner Laudatio. "Sie stellen Ihre Persönlichkeit in den Dienst einer gemeinschaftlichen Idee. Ihnen geht es darum, das Ideal mit dem Machbaren zu verbinden, Ziele und Möglichkeiten so aufeinander abzustimmen, damit eine Idee nicht nur in den Köpfen weiterlebt, sondern auch praktisch gelingt. Es ist das Vorgehen eines Menschen, der genau weiß, worauf es ankommt."

SPD-Chef Ulrich Hahnen bescheinigt der Parteikollegin die Fähigkeit, sich teilen zu können, einfach immer überall zu sein und die Eigenschaft der Bescheidenheit: "Ihre Anliegen trägt sie in den Fraktionssitzungen meist erst unter ,Verschiedenes’ vor. Einen eigenen Tagesordnungspunkt zu beantragen, wäre nicht ihre Art."

Die Geehrte freut sich über die Worte und gibt den Dank natürlich an ihre Mitstreiter weiter. Neben den vielen Blumensträußen, die sie erhält, fällt das Gebinde des Arbeitskreises für Angelegenheiten ausländischer Mitbürger auf. Der schwere Rosenstrauß besteht aus 120 verschieden farbigen Rosen. Für jede Nation eine.

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