Foto-Versteigerung: „Kloppo“ gibt Kindern eine Zukunft

Fotograf Friedemann Vogel hat den Dortmunder Fußball-Trainer für ein Hilfsprojekt in Brasilien abgelichtet.

Krefeld. Acht Wochen lang organisiert, vier Stunden aufgebaut, drei Fotos in drei Minuten geschossen. „Geiles Ergebnis“, urteilt Jürgen Klopp. Und Fotograf Friedemann Vogel gibt das Kompliment an den Meister-Coach zurück: „Mit dem BVB hat Klopp selber in kürzester Zeit das Unmögliche möglich gemacht.“

Im Spielergang des Dortmunder Stadions entstanden die exklusiven Portraits. Jürgen Klopp posiert als Lichtgestalt mit einem Replikat der Meisterschale. „Rein rechnerisch war der BVB schon Meister, als wir die Fotos gemacht haben“, verrät Vogel. „Aber vor acht Wochen, als die Planung begann, konnten wir das nicht wissen.“

Seit 2008 unterstützt Vogel mit dem Verein „RUA — Hilfe für Straßenkinder“ das Straßenkinderprojekt Grupo Ruas e Praças in Recife/Brasilien. „Die Kinder leben auf der Straße. Wir wollen ihnen wieder eine Zukunft geben“, erklärt der Sportfotograf sein Engagement.

Der Erlös fließt in das neue Projekt „Kick-Off für Straßenkinder in Brasilien“, das 40 Kids ein regelmäßiges Fußballtraining bietet. Sozialpädagogisch begleitet, erhalten die Jugendlichen so die nötige Unterstützung auf ihrem Weg in ein drogen- und gewaltfreies Leben fernab der Straße.

Dabei sind die Klopp-Unikate erst der Anfang. Vogel plant eine ganze Portrait-Serie mit Prominenten. Er nennt es eine „glückliche Fügung“, mit dem Meistertrainer beginnen zu dürfen und hofft darauf, als nächstes Lukas Podolski vor die Linse zu bekommen.

Wie kommt man auf so eine Idee? „Mit Musik und Sport kann man die Menschen erreichen“, ist Friedemann Vogel überzeugt. Für die Straßenkinder engagiert er sich bereits seit seiner Heirat mit der Brasilianerin Maria de Santana, die er übrigens auf der Hochzeit von Ailton, dem Fußballspieler, kennenlernte. „Für unsere Hochzeitskollekte suchten wir einen geeigneten Verein und fanden RUA.“

Friedemann Vogel wuchs mit sieben Geschwistern auf. Schon als Waldorf-Schüler reiste er durch Rumänien, hielt sprachlos angesichts des Elends seine Eindrücke mit der Kamera fest. Mit 17 Jahren begann Vogel eine klassische Fotografenausbildung in Bremen, anschließend volontierte er bei der Hamburger Sportfolio-Agentur Bongarts.

Bevor er sich in seinem Traumberuf mit den Schwerpunkten Sport, Nachrichten, Feature und Event selbständig machte, arbeitete Vogel für die weltgrößte Bildagentur Getty Images. Seit dreieinhalb Jahren lebt Friedemann Vogel mit seiner Frau und den vierjährigen Zwillingen in Krefeld.

„Ich bin zehn Jahre durch die Welt gereist und habe alle bedeutenden Sport-Events von der Fußball WM über die Olympischen Spiele bis zur Tour de France dokumentiert“, erzählt der sympathische 30-Jährige. Jetzt will er sich mehr auf andere Bereiche konzentrieren. Zum Beispiel die Fotoserie mit Persönlichkeiten aus Sport, Politik, Wirtschaft und Musik zugunsten der Straßenkinder in Recife.

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