Fotograf Gereon Roemer in der Kufa: Der Blick auf bizarre Fjorde

Mehr als 15 Monate war der Fotograf Gereon Roemer in Norwegen unterwegs. Seine Bilder zeigt er am Freitag in der Kulturfabrik.

Krefeld. Norwegen besitzt mit seinen bizarren Fjorden und langen Gebirgsketten eine beeindruckende Landschaft. Die tief ins Landesinnere reichende Küste des Atlantiks und die naturbelassene Gegend haben es dem Fotografen Gereon Roemer angetan. Über 15 Monate war der 41-jährige Krefelder in Norwegen und hat seine Entdeckungen und Erlebnisse in seinen Bildern festgehalten.

Die Liebe zu Norwegen entstand bei Gereon Roemer als er dreizehn Jahre alt war: „Meine Eltern haben mich auf einen Diavortrag über Norwegen mitgenommen, obwohl ich als Jugendlicher da eigentlich überhaupt nicht hin wollte. Als ich den Vortrag dann aber gesehen hatte, war ich nicht nur von dem Land, sondern auch von der Art der Projektion begeistert.“

Seine erste Reise durch Norwegen und an den Polarkreis unternahm Roemer 1992 mit dem Motorrad. Allerdings merkte er während dieser fünfwöchigen Reise, dass sich das Motorradfahren und die notwendige Ruhe für die Fotografie nicht in Einklang bringen ließen, und so ist er seitdem zumeist mit einem VW-Bus unterwegs. Zusammengerechnet war er inzwischen über 15 Monate in Norwegen, um Land und Leute zu erkunden und im Bild festzuhalten.

Dabei erlebte er die unterschiedlichsten Episoden. In Geiranger wird zum Beispiel jedes ankommende Schiff mit Salutschüssen begrüßt. „Wie das genau funktioniert, habe ich auch lange nicht gewusst. Aber da steht wirklich jemand am Ufer und schmeißt immer drei Böller hintereinander und die Schiffe antworten darauf mit drei Huptönen“, erklärt Roemer. Zu dieser Tradition kam es, weil vor etwa 140 Jahren ein Bauarbeiter aus Spaß an dem Echo Sprengstoff ins Tal geworfen hatte.

Die Fotografie hat Gereon Roemer, der hauptberuflich Lehrer an einem Moerser Berufskolleg ist, schon früh fasziniert. Bereits als Schüler hat er sich gerne die Kamera seines Vaters geborgt und nahm in der Schule an einem Fotokurs teil. Dass sich die Leidenschaft zur Fotografie allerdings in eine so professionelle Bahn entwickeln würde, war nicht abzusehen. Heute tritt der Krefelder mit seiner Digitalen Live-Reportage „Norwegen — Die Entdeckung der Landschaft“ über 30-mal im Jahr in ganz Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz auf. Auch auf Kreuzfahrtschiffen, entlang der norwegischen Küste, zeigte er schon, was die Passagiere an Land entdecken können. Für die Krefelder bietet er diesen 90-minütigen Ausflug nach Norwegen am Freitag um 19 Uhr in der Kulturfabrik an.

Bereits seit zwei Jahren arbeitet er an einem neuen Vortrag, diesmal über Schottland. Erst Ende Januar ist er für nur einen Tag auf die Shetlandinseln geflogen, um dort ein Wikinger-Volksfest zu dokumentieren. Zu schaffen machte ihm allerdings das schottische Regenwetter. So musste er sogar einmal einen zehntägigen Aufenthalt in Glencoe aufgrund von Wind und Regen ohne eine einzige brauchbare Landschaftsaufnahme beenden.

Für die Zeit nach seinem Schottland-Projekt plant er wieder in den hohen Norden zu gehen und sich neben Norwegen auch den anderen skandinavischen Ländern Schweden, Finnland und Island zu widmen.

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