Glühwein-Cabarett: Messerscharfe Kommentare im Stadtwald

Alle vier Abende des adventlichen Events sind ausverkauft.

Glühwein-Cabarett: Messerscharfe Kommentare im Stadtwald
Foto: Mark Mocnik

Krefeld. „Totgesagte leben länger“ könnte das Motto sein, denn das beliebte Glühwein-Cabarett des Podio-Theaters beging im Stadtwaldhaus das 13. Jahr seines Bestehens. Samstag- und Sonntagabend waren jeweils 250 froh gestimmte Gäste erschienen. Und heute und Dienstagabend geht es weiter.

„Wir haben hier in der guten Stube Krefelds eine Location gefunden, in der wir auch in Zukunft unser ,Event im Advent’ anbieten werden“, begrüßte Rüdiger Höfken auch im Namen der erkrankten Betty Ixkes die Gästeschar. Der Kabarettist und „Midlife-Comedian“ ließ es sich nach der Begrüßung nicht nehmen, mit einem Rundumschlag die politische und soziale Situation zu kommentieren. Drei weitere Kollegen halfen mit, die Erwartungen der Gäste, die schon im Sommer Karten geordert hatten, zu erfüllen. Alle vier Abende sind seit Monaten ausverkauft.

Nach Höfken enterte der Schweizer Wuschelkopf Roger Stein die minimalistisch geschmückte Bühne. Messerscharfe Kommentare und viele bissige Lieder, mehr als gekonnt am Klavier vorgetragen, zeugten von der Klasse dieses Kabarettisten. Besonders hörenswert das „Lied an die Geliebte“ und der heftig beklatsche Song über das Klassentreffen. Ihm gelang sogar ein Duett mit sich selbst.

Michael Eller, angekündigt als „Old-Comedy mit Rock und Rollator“, unterhielt mit Berichten über eine Aida-Reise und betrieb Generationen-Aufklärung. Einsame Spitze jedoch war „Der Obel“ aus dem westfälischen Hamm. Er hatte die richtigen Themen, sang aus vollem Hals in allen Tonlagen und stand schon mal bei den vorn sitzenden Gästen auf dem Tisch. Politiker und Sportgrößen bekamen ebenso ihr Fett weg wie der „kleine Mann“. Da wurde auch der russische Staatschef Putin als Dschingis-Kahn besungen. Michael Eler, ein ganz großer Könner, der am 4. März nächsten Jahres im Glasfoyer des Theaters sein Soloprogramm bieten wird.

Um 22.45 Uhr war für die allermeisten Besucher klar: Ende 2015 sind wir wieder hier.

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