Gregor Kathstede und der Karneval: Kein Prinz, aber Ehrenbürger

Es ging um Träume, einen geretteten Rosenmontagszug und Nachfolger, als OB Gregor Kathstede die höchste Narren-Auszeichnung der Stadt bekam.

Gregor Kathstede und der Karneval: Kein Prinz, aber Ehrenbürger
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Prinz Heribert II., der bei der Stadt angestellt ist, las am Sonntag seinem Chef die Leviten, redete Tacheles, allerdings in einer netten und karnevalistischen Form. Der Prinz, neben ihm seine Lieblichkeit Christina I., trug nämlich exakt um 12.58 Uhr den Text der Urkunde vor, wonach Oberbürgermeister Gregor Kathstede aufgrund seiner hervorragenden Leistungen für das Brauchtum zum Närrischen Ehrenbürger der Stadt Krefeld ernannt wurde.

„Sie bekommen zwar jetzt die höchste Auszeichnung, die es für die Narren in der Samt- und Seidenstadt gibt. Das heißt aber nicht, dass sie Freifahrten bei der SWK bekommen“, sagte schmunzelnd Helmut Hannappel vom Comitée Crefelder Carneval (CCC). Hannappel führte am Sonntag im Zeughaus der Prinzengarde durch ein unterhaltsames, über zweistündiges Programm. „Ohne dein Engagement würde es in diesem Jahr den Rosenmontagszug in Krefeld nicht geben“, sagte Hannappel zum Geehrten.

Gregor Kathstede ist der 38. Närrische Ehrenbürger, den es in Krefeld gibt. Die Laudatio auf den OB, der sich sichtlich über die Auszeichnung freute, hielt in launigen und herzlichen Worten der 37. Ehrenbürger, Pfarrer Heinz Herpers.

Der Geistliche aus Schiefbahn sprach unter anderem davon, dass Kathstede schon in jungen Jahren ein jecker Karnevalist gewesen sein. Herpers hatte sich in einem Vorgespräch schlau gemacht und vom Oberbürgermeister einiges erfahren. Zum Beispiel über eines seiner ersten Kostüme als Verwaltungsmitarbeiter — Morgenmantel und Badelatschen. So fand Herpers auch heraus, dass Kathstede bereits als etwa Zehnjähriger davon träumte, einmal Kinder-Karnevalsprinz zu sein. Herpers relativierte diesen Wunsch: „Prinz bist du nur für ein Jahr, Oberbürgermeister für elf Jahre, aber närrischer Ehrenbürger bleibst du ewig.“

Zur karnevalistischen Auszeichnung brachte Gregor Kathstede seine Ehefrau Claudia und die beiden Kinder mit. Paula (6) und Moritz (4) hatten sogar bunte Bilder für das Prinzenpaar gemalt. Und wie der Vater träumt auch Paula davon, einmal zum Prinzenpaar zu gehören.

Apropos Traum: Als OB Gregor Kathstede (CDU) bei der Proklamation über seinen Kindheitswunsch, Prinz zu sein, sprach, stand neben ihm auf der Bühne des Zeughauses Bürgermeister Frank Meyer (SPD). Schmunzelnd sagte Kathstede zu Meyer, der die Ernennungsurkunde mit unterschrieben hatte: „Du träumst doch sicher auch davon, einmal mein Nachfolger und neuer Oberbürgermeister zu werden.“ Der SPD-Politiker widersprach da nicht.

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