Grotenburg: Mit Vollgas in die Winterpause

Monstertruck-Show stößt auf viel Interesse.

Krefeld. Während in Düsseldorf der Hoppeditz aus dem Senftöpfchen klettert und in Köln das Dreigestirn aufzieht, feiern in Krefeld die Methanol-Junkies Karnevalserwachen. Der Geruch von verbranntem Gummi liegt über dem Platz an der Grotenburg und dem benachbarten Café del Sol.

Rund 2000 Zuschauer verfolgen das Spektakel an der Berliner Straße. Patrick Lemoine (35) ist einer der Stunt-Fahrer und Sprecher des Familienunternehmens, das sich seit einiger Zeit in Oppum niedergelassen hat.

Das Show-Unternehmen hat im Laufe einer Saison rund 150 Vorstellungen in verschiedenen Städten. Ein Dutzend Mitglieder der etwa 25-köpfigen Großfamilie ist unmittelbar in der Show tätig, der Rest am Rande. „Die verkaufen Eintrittskarten und Bockwürste“, verrät Patrick Lemoine. Die Krefelder Veranstaltung sei die letzte in dieser Saison. „Jetzt gehen wir in die Winterpause“, sagt der Sprecher.

Auf rund 250 Liter Sprit schätzt Patrick Lemoine den Verbrauch bei der Show. Alleine der in den USA gebaute 1500-PS-Riese „Born to be wild“ frisst an diesem Nachmittag rund 50 bis 60 Liter. Wenn er seine Monster-Maschine anwirft, klirren nebenan im Café die Scheiben.

Olaf Teichmann (43) ist mit seinem vier Jahre alten Sohn Sahan-Lukas aus Uerdingen gekommen. „Es ist schon ein zwiespältiges Gefühl“, gibt er zu. Privat werde zunehmend auf Verbrauch und Schadstoffausstoß geachtet, hier aber nicht. „Weil man ja seinen Spaß und Nervenkitzel haben möchte.“

Christoph, Vater des fünfjährigen Julius, will seinen Familiennamen nicht in der Zeitung sehen. Aber: „Ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen der Umwelt wegen. Julius soll seinen Spaß haben und ich auch. Deshalb sind wir hier.“

Billig ist ein solcher Sonntagsausflug nicht. 20 Euro müssen Erwachsene bezahlen, 15 kostet es für Kinder. 70 Euro macht das für eine vierköpfige Familie. Ohne Bockwurst und Bier (zusammen fünf Euro). „Ganz schön happig“, meint Nancy Fröhlich, die mit ihrem Sohn Florian (4) gekommen ist. „Aber die Show ist ja nur ein- bis zweimal im Jahr, das geht schon.“

Die jüngsten Fahrer sind Alexander und Patrick. Sie sind fünf Jahre alt und fahren mit ihren Motorrädern und Quads über Sprungschanzen durch brennende Reifen. Mutige Frauen aus den Zuschauerreihen dürfen in den Stuntautos mitfahren und erleben eine Fahrt auf zwei Rädern quer über den Hof. Allerdings kostet das je fünf Euro extra.

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