Kinder basteln eigene Kulisse

Das Bühnenbild für das Musical „Unterwegs mit David“ entsteht im Künstleratelier.

Krefeld. Beim Abholen der Kinder von der Chorprobe entstand die Idee: Das Musical „Unterwegs mit David“ sollte ein richtiges Bühnenbild erhalten. Für Fynn Wittmann, der aus einer Künstlerfamilie stammt, war dies nichts Fremdes. Der Neunjährige kannte den Kulissenbau schon von einer Ritter Rost-Aufführung.

Chorleiter Heinz-Peter Kortmann war begeistert von der Idee: „Sonst hätte das Musical gar kein Bühnenbild gehabt.“ Zudem biete das Basteln eine gute Chance für die Kinder, andere Kinder kennenzulernen und etwas gemeinsam zu machen. Schließlich singen in dem neuen Kinderchor Grundschüler aus den Gemeinden St. Gertrudis und Herz Jesu in Bockum sowie Christus König aus Verberg, die sonst wenig Gelegenheit zu gemeinsamen Aktivitäten jenseits der Chorprobe haben. „Außerdem ist es bereichernd für alle, wenn sich zwei Kunstrichtungen zusammentun“, sagt Kortmann.

Auch Fynns Mutter Jutta Wittmann ist immer bestrebt, „Leute zusammenzubringen“. Schnell wurden die Pläne konkret. Eigentlich sollte die Aktion im Garten der Familie an der Hüttenallee stattfinden, aber das Wetter spielte nicht mit. Doch Fynns Vater Frank Jakob Esser gelang es noch, die beiden großen Leinwände des Bühnenbildes an der frischen Luft vorzubereiten.

Dann traf sich die Kinderschar im Atelier des Künstlers und übernahm die weitere Gestaltung. „Ich habe eine Schnecke und ein Schaf gemacht. Dazu haben wir weißen Stoff auf den Tisch gelegt“, erklärt die siebenjährige Paula Dietrich. „Dann haben wir mit Farbe das ganze Tier gemalt, ausgeschnitten und festgetackert.“ Fynn schildert, wie die Höhle von Endor erst mit Farbe gesprüht und dann mit Pinselstrichen nachgezogen wurde. Als Clou wird die Höhle einen Reißverschluss erhalten, damit ein Kind darin verschwinden kann.

Das 2005 von Michael Benedikt Bender und Ingo Bredenbach geschriebene Musical verlangt von den Kindern nicht nur Gesang, sondern auch schauspielerische Leistung. Manch langer Dialog ist auswendig zu lernen. Doch an diesem Nachmittag im Atelier gilt es nur, die beiden Bühnenbilder kreativ zu gestalten.

An diesem Tag steht die Landschaftskulisse an. Dafür hat Luisa Handrich (10) auch ein Schaf, eine Schnecke und ein Eichhörnchen gebastelt. „Schafe müssen es auf jeden Fall sein, weil David Hirte war. Und sonst noch, was im Wald, in den Bergen lebt.“

Sie findet das Gestalten des Bühnenbilds „eine gute Idee, weil man das im Chor sonst so nicht macht. Wir sind stolz auf uns, dass das so gut geworden ist“.

An einem anderen Termin wird eine zweite Gruppe eine Kulisse mit dem Bild eines Palasts vollenden. Für die Kinder ist schon klar, wie der aussehen muss — er braucht viele Säulen.

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