Krefelder Samstag: Erinnerungen an Spielgerät aus Blech

Innenstadt lockte mit dem Motto „Mobiles“. Oft standen Autos vor der Tür.

Krefeld. Die Kinder kommen aus dem Staunen nicht heraus. Lorenz (2) vergisst darüber fast das leckere Erdbeereis in seiner Hand. Mit großen Augen guckt er auf das historische Spielzeug, das Urgroßmutter und Urgroßvater einst liebten: Dreiräder, Wippen und Schubkarren. Gemeinsam mit dem „kleinsten mobilen Märchenmuseum“ stehen die Geräte beim Krefelder Samstag „Mobiles“ vor dem Modehaus Greve.

Die kleinen Mädchen sitzen lieber bei der selbsternannten „Conferencieuse“ und Märchentante Margret Ostermann im Märchenmuseum. Sie lässt im alten Wohnwagen eine kleine Dose herumgehen. „Hier seht ihr die Erbse“, sagt sie. „Es ist die Erbse, auf der die Prinzessin lag.“ Dann zeigt sie einen alten Spiegel. „Jetzt sagt mal ganz fies, so fies wie die böse Stiefmutter ,Spieglein, Spieglein, an der Wand. . .‘.“ Und dann kommt die originale Froschkönig-Kugel ins Spiel. Die Kinder lauschen.

Geschäftsführer Hajo Greve freut sich zwischen Mode und Elektro-Bikes im Geschäft über einen späten, aber guten Start in das Frühlingswochenende.

Nebenan kehren über 20 Radfahrer von ihrer Tour durch Krefelder Parks zur Thalia Buchhandlung zurück. Auch sie hatten unter Leitung von Stadtführer Ulrich Pudelko viel Spaß. „Es waren viel mehr Teilnehmer als geplant“, berichtet Birgitt Schweren-Wolters. Anschließend hält sie Wasser, Süßigkeiten und einen Fragenkatalog parat. Damit testen die Radler ihre neuesten Erkenntnisse der Tour.

„Wer ist der Erbauer der Häuser Lange und Esters?“, „Welche Theaterpartnerschaft hat Krefeld?“, und „Was hat Fritz Huhnen über die Krefelder gesagt?“ Da alle alles richtig beantworten konnten — Mies van der Rohe, Mönchengladbach und es gibt Gute, Schlechte und Krefelder — wurde ausgelost. Über Buchpreise freuen sich Ursula Thiemann, Anne Katrin Sievers und Waltraud Simon.

Auf der Königstraße macht Guido Kanters diejenigen mobil, die nicht gut zu Fuß sind. Er bietet Rollatoren an, aber auch Rollstühle, die geeignet sind, um Basketball oder Tennis zu spielen oder zu tanzen.

Ansonsten kommt der Krefelder Samstag an diesem Frühlingswochenende ziemlich einfallslos daher. Er trägt zwar das Thema „Mobiles“, doch so richtig beweglich und munter erscheint der Thementag in der Innenstadt nicht. Die meisten Händler haben sich Autos vor die Türe gestellt oder heben das eigene Angebot hervor.

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