Krefelds Biergärten: „U-76“: Man kennt sich, man mag sich

Der Biergarten des „U-76“ besticht durch eine kleine, feine Karte und den lockeren, nachbarschaftlichen Umgang.

Krefelds Biergärten: „U-76“: Man kennt sich, man mag sich
Foto: Dirk Jochmann

Fischeln. Beim Weg über den Parkplatz an der U-76-Haltestelle „Fischeln“ fallen zwei Dinge auf. Der Grillgeruch, der das Wasser im Munde zusammen laufen lässt, und die vielen Fahrräder, die den Eingang zum alten Bahnhofsgebäude säumen. Wenn man den Außenbereich der Gaststätte „U-76“ betritt, ist man sofort mittendrin im geschäftigen Biergarten-Treiben.

Das Team hat alle Hände voll zu tun. Auf dem Schwenkgrill brutzelt das Fleisch, an der Theke wird ein Bier nach dem anderen gezapft. Selbst mitten in der Woche hat man Schwierigkeiten, in dem kleinen, aber gemütlichen Biergartenbereich einen Platz zu ergattern. Um 19 Uhr sind bei guten Wetter meistens fast alle der 80 Plätze belegt.

Trotzdem wirken die Betreiber Margit Michel und Armin Sotur nicht übermäßig gestresst. Das liegt wohl am entspannten Umgang mit den Gästen. Es wird lauthals geplaudert. Ein gesprächiger Trubel der einfach dazu gehört, wie die Chefin des Hauses erklärt. „Uns besuchen hauptsächlich Gäste aus Fischeln und Königshof. Viele kennen sich schon und die Atmosphäre ist immer sehr locker und nicht so steif wie in manch anderen Restaurants.“

Froh und vielleicht immer noch ein wenig überrascht ist die Inhaberin darüber, wie schnell das „U-76“ im Stadtteil angenommen wurde. „Es gab keine Eingewöhnungszeit, die Leute sind direkt zu uns gekommen.“ Das war im Jahr 2010. Unter dem Credo „bezahlbare Preise und frische Sachen“ wurde eine kleine, aber feine Karte kreiert.

Auf den zwei Seiten der Speisekarte finden sich auf Buchenholzkohle gegrilltes Fleisch, Salate und kleine Vor- und Nachspeisen. Eine Spezialität ist der Idar-Obersteiner Spießbraten. Das Gericht hat Küchenchef Sotur aus dem Hunsrück mitgebracht. Am Vortag wird das Schweinefleisch eingelegt, bevor es dann am nächsten Tag über Buchenholzkohle gegrillt wird und so eine besondere Note bekommt. „Der Spießbraten ist unser Renner. Bei uns wird nichts aufgewärmt, alles wird frisch zubereitet, auch der Krautsalat“, sagt Michel. Das kann auch mal 20 Minuten dauern.

Viele andere Zutaten werden, wenn möglich, in der näheren Umgebung eingekauft. „Obst und Gemüse kaufen wir zum Beispiel in Bösinghoven und die Brötchen für unser Pulled Pork bei der Bäckerei Odenthal an der Kölner Straße.“

Der lokale Bezug und der lockere nachbarschaftliche Umgang kommt bei den Gästen gut an. „Wir wohnen in der Nähe und können zu Fuß hierher kommen. Hier kennen sich fast alle“, sagt Marlies Schleicher. Aber auch für Neu-Fischelner oder Besucher sei der Biergarten an den Gleisen ein guter Ort, um ins Gespräch zu kommen.

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