"Krieewelsch to go": Rettung für bedrohte Wörter

„Krieewelsch to go“ entwickelt sich zum Renner. Die WZ verlost fünf Exemplare des Plakats.

Krefeld. Am Niederrhein trifft man jede Menge Jesocks: vom Pappkopp bis zum Schwaadlapp, von der Schrekschruuv bis zum Jitzhals. Man könnte glatt die Pempernelles krieeje, wenn man sieht, wie viele Leute enne Hau häbbe.

Wie wunderbar lautmalerisch der Krefelder Dialekt sein kann, wird an jenen Ausdrücken deutlich, die auf dem neuen Plakat „Krieewelsch to go“ versammelt sind. Mehr als 100 Begriffe hat Bettina Liebsch von der Kunsthandlung Steinbach zusammengetragen und im schicken Design arrangiert. „Ich wollte das Krieewelsch aus der Muff-Ecke holen und auf frische, junge Weise präsentieren“, sagt Liebsch. Seit einer Woche bietet sie die Plakate in ihrem Laden an der Rheinstraße an: „Die Resonanz ist groß. Und die Käufer sind zwischen 20 und 80 Jahre alt.“

Die Idee ist nicht ganz neu: In Köln, im Sauerland und in anderen Regionen mit ausgeprägtem Dialekt haben sich ähnliche Plakate bereits zum Renner entwickelt. Tatsächlich zeigt sich dort, dass gerade junge Leute mit den Wortsammlungen ihre Heimatverbundenheit ausdrücken. Die Poster tragen somit dazu bei, zumindest einige bedrohte Wörter für die Zukunft zu bewahren.

Im Elternhaus der Galeristin Liebsch wurde Hochdeutsch gesprochen — und doch ist sie mit vielen der nun ausgewählten Begriffe groß geworden. „Ich habe in der Kunsthandlung Steinbach meine Lehre gemacht“, erzählt Liebsch. „Und in der Vergolderei wurde teilweise noch Platt gesprochen.“ Auch von Passanten und Kunden schnappte Liebsch immer wieder Wörter auf, die ihr ans Herz wuchsen. „Viele dieser Ausdrücke sind großartig und übertreffen ihre hochdeutschen Entsprechungen um Längen.“

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