"Manche halten mich für bescheuert" - Opernsänger Walter Planté besitzt vier Windhunde

Krefeld. Wenn Walter Planté „Air Force One!“ ruft, kommt nicht Barack Obama. Genauso wenig erscheint bei „Minerva“ eine Opernfigur oder bei „Sir Peter Ustinov“ der verstorbene Schauspieler.

Und „Primus“ ist auch nicht die Nummer Eins — das ist Planté selbst. Als „Alpha-Alpha-Tier“ bezeichnet sich der Opernsänger vom Stadttheater. Er ist das Herrchen von vier schönen großen Windhunden. Sie tragen die ausgefallenen Namen.

Die Liebe zu den Hunden der Rasse Barsoi hat der Tenor von seinem französischstämmigen Vater geerbt. „Manche halten mich für bescheuert, gleich vier so große Hunde zu besitzen, aber ich liebe sie“, erzählt Planté. „Sie bellen nicht und verhalten sich zu Hause wie eine Katze. Jeder Hund hat sein eigenes Kissen. Sie sind wie alle Bellos glücklich im Rudel. Barsoi ist eine Hunderasse mit Charakter, sehr liebevoll.“

Nach Vorstellung und Proben findet Planté Entspannung bei den Hunden. „Sie waren meine Rettung, als meine Frau starb und der Sohn aus dem Haus war. Es sind die besten Psychiater, ehrlich und immer gut gelaunt.“

An diesem Morgen kommt Planté mit seinen Lieblingen auf die Rennbahn. Es sieht aus, als führe er eine Quadriga in Hundegestalt. Er hat die Sondererlaubnis, die schnellen Tiere auf dem Führring laufen zu lassen. „Ustinov ist etwa 60 Stundenkilometer schnell“, sagt der Opernstar und blickt dem pfeilschnell davoneilenden Tier nach.

Er stellt die Tiere auch aus. Jeder Hund hat etwas Besonderes. Minerva — die einzige Hündin im Rudel — hat in diesem Jahr bereits ein Championat gewonnen. „Sie besitzt einen guten Körperbau, der Kopf ist schön und die Zähne sind in Ordnung. Das Gangwerk befindet sich in Harmonie.“

Primus ist der Schmusebär. Air Force One, auch Abishai genannt, ist ein Dickschädel, hat aber wunderschöne Rosettenaugen. Ustinov hat eine Schulterhöhe von 89 Zentimetern. „Er ist der Clown des Rudels“, findet Planté. „Auch er hat einen tollen Kopf und eine gute Vorderhand. Leider ist der elf Monate alte Hund mit 34 Kilo zum Ausstellen noch viel zu dünn. Er bekommt jetzt Schmand und Sahne ins Trockenfutter.“

Durch die Hunde lernt der Opernsänger Menschen aus der gesamten Republik kennen. „Morgens um fünf Uhr geht es los, wenn wir zu Ausstellungen fahren. Abends sind wir todmüde.“ Die Liebe zu den Barsois ist wohl erblich. Sohn Mark besitzt auch schon zwei und hütet die des Vaters, wenn der wieder einmal in die alte Heimat Philadelphia fliegt.

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