Prinz und Garde streiten sich

Toni II. möchte den Altweibertag mit seiner Prinzessin, Verena I., verbringen. Er ärgert sich über das Verhalten der Gardisten.

Krefeld. Die Krefelder Karnevals-Session hat auch in diesem Jahr ihren Skandal. Waren im vergangenen Jahr die Tollitäten heillos zerstritten, fliegen nun zwischen einigen Westgardisten und Prinz Toni II. die Fetzen. „Meine Familie ist mir das Heiligste auf der Welt. Ich lasse sie mir nicht kaputtmachen, schon gar nicht unter dem Deckmäntelchen des Karnevals“, sagt er auf WZ-Anfrage.

In zwei Schreiben an die Verantwortlichen des Krefelder Karnevals hat er seinem Ärger Luft gemacht. „Wir bestehen darauf, dass wir — das Prinzenpaar mit Ministern — den Altweibertag gemeinsam verbringen. Eine Auskoppelung der Prinzessin durch selbst geschaffene Rituale der Leibgarde der Prinzessin dulden wir in keinem Fall.“

Peeters gibt an, sich über einige frühere Prinzenpaare und deren Privatleben nach ihrer Prinzenpaarzeit informiert zu haben. Das sei unbeschreiblich und erinnere ihn an die Proklamation. Als die Tollitäten als Ehepaar vorgestellt wurden, sei ein Zwischenruf gekommen. Peeters: „Da hat einer gerufen: ,Fragt sich nur wie lange noch!‘.“ Dann seien die beiden gefragt worden, ob ihnen klar sei, dass 23 Ehen nach ihrer Prinzenpaarzeit zerbrachen und geschieden wurden.

Ein Westgardist habe ihm auch erklärt: „Was wir unter einer Garde mit Herz verstehen, wirst Du noch am eigenen Leib erfahren.“ Dazu der Prinz spöttisch: „Das kann man doch nur freundlich deuten, oder? Einige Mitglieder der Westgarde führen sich auf, als wäre meine Frau zum Freiwild erklärt worden.“ Dieses Verhalten sei respektlos — „nicht nur ihr, sondern auch mir gegenüber“. Die Westgarde ist gleichzeitig Leibgarde der Prinzessin.

Peeters ärgert sich: „Ich bin der Repräsentant der Stadt im Karneval und möchte wie ein Mensch behandelt werden.“ Und weiter: „Wenn ich diese Dinge dulden würde, könnte ich nicht mehr in den Spiegel gucken. Meine Frau sagt zu alledem, sie könne sich selbst schützen.“

Darüber hinaus ärgert sich Prinz Toni II., dass die Auftritte des Paares oft auf ein Minimum verkürzt würden. „Bei der Proklamation wurde unser Aufzug vorzeitig abgebrochen, weil die Vorgänger überzogen hatten und eine Gesangsgruppe in den Startlöchern stand. Bei der Kajuja-Sitzung musste unser Auftritt von 30 auf neun Minuten wegen gleicher Argumente begrenzt werden. Sind wir nur Lückenbüßer?“

Dazu sagt Manuel Blomen, der Vorsitzende der Westgarde, dass die veranstaltenden Gesellschaften den Ablaufplan erarbeiten. Zu den weiteren Vorwürfen erklärt er, dass der Prinz wohl sehr eifersüchtig sei. „Wir haben uns nichts vorzuwerfen.“ Am Freitag hat es ein Gespräch zwischen den beiden Lagern gegeben. Daraufhin hat sich Peeters schriftlich entschuldigt, fordert aber unter anderem weiterhin gemeinsame Auftritte mit seiner Frau am Altweibertag.

Blomen: „Wir lassen jetzt erst einmal Ruhe einkehren, sind nicht nachtragend. Wir machen als Garde weiter, ebenso wie der Adjutant der Prinzessin. Aber diese Anschuldigungen kann man nicht mit einem Federstrich auslöschen.“

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