Rauschbrille lässt Lehrlinge torkeln

Das Bildungszentrum des Baugewerbes lädt Auszubildende zur Gesundheitsförderung.

Krefeld. Aaron und Lena, er ein Kerl wie ein Baum, sie eher zierlich, kamen ganz schön ins Schwitzen. Die beiden Auszubildenden im Zimmererhandwerk nahmen an der Aktion „Gesundheitsförderung für Lehrlinge im Baugewerbe“ teil. Die Aktion wurde für rund 200 Azubis des ersten Lehrjahrs im Bildungszentrum des Baugewerbes an der Bökendonk durchgeführt.

An acht Stationen wurden die jungen Menschen auf ihre Fitness geprüft. Aaron und Lena haben dabei unter anderem ihre Rückenmuskulatur getestet. Vorher waren sie mit einer sogenannten Rauschbrille um kleine Pylonen getorkelt. Die Brille simuliert Rauschzustände zwischen 0,8 und 2,1 Promille und die zuschauenden Lehrlinge waren mehr als überrascht, welche Ausfälle dabei sichtbar wurden.

Weiter ging es zu verschiedenen Stationen mit Checks zu Blutdruck, Cholesterin und Bauchumfang. Auch das jeweilige Lungenvolumen wurde gemessen. Im Eingangsbereich des Bildungszentrums wiederum mussten die Probanden an Steppern einen Ausdauertest bestehen.

Außerdem überraschte man die Jugendlichen noch mit einem sogenannten Fett-Quiz, informierte über den Zuckergehalt von Schokolade und Getränken sowie die Gefährlichkeit des Rauchens. Alle Stationen, so Trainerin Anette Röhrig, würden von Mitarbeitern der AOK Rheinland/Hamburg und dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der Bergischen Universität Wuppertal betreut.

Markus Crone, seit drei Jahren Leiter des Bildungszentrums des Baugewerbes, erläuterte die Beweggründe für die Aktion. Er sprach von den zukünftigen Herausforderungen für die Arbeiter. Es würden immer weniger Jugendliche für eine Ausbildung zur Verfügung stehen und ältere Beschäftigte früh ausscheiden. Also müsse man versuchen, jugendliche Schüler für eine handwerkliche Ausbildung zu begeistern und alle, die schon im Baugewerbe tätig seien, dort auch zu halten.

Deshalb sei eine Sensibilisierung für eine aktive und gesunde Lebensweise ein wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung. hw

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