Schluff-Film: „Action“ für Tom Gerhardt

Die erste Szene für „Der Schluff und das Geheimnis der goldenen Taschenuhr“ist im Kasten.

Krefeld. „Klappe, die erste“, heißt es am Samstagmittag für Schauspiel-Profi Tom Gerhardt bei der Produktion des Filmes „Der Schluff und das Geheimnis der goldenen Taschenuhr“. Gerhardt, der in der Krefelder Produktion gleich in drei Rollen in Erscheinung tritt, spielt an seinem ersten Drehtag den Großindustriellen Botz. Der hat den Schluff gekauft und will nun seine Investition begutachten. Nicht ohne dabei von einer Traube Journalisten belagert zu werden.

Der erste Tag am Set beginnt für Tom Gerhardt ganz entspannt. Nach einem kurzen Nickerchen im eigenen Auto lässt sich der aus Filmen wie „Voll Normal“ oder „Ballermann 6“ bekannte Schauspieler in einem der Schluff-Waggons schminken und ankleiden. Es gilt eine Zeitreise zu vollziehen, denn die zu drehende Szene spielt in den 1960er Jahren.

Während Gerhardt die Garderobe gestellt bekommt, mussten sich die Krefelder Statisten selbst um authentische Kleidung jener Tage bemühen. Die Verwandlung ist ihnen dennoch gelungen: Auf dem SWK-Gelände wird das Bild von Buntfaltenröcken, Hosenträgern, Schlapphüten und adretten Hochsteckfrisuren dominiert.

„Wir haben einfach im Internet recherchiert, was damals getragen wurde“, erklärt Birgit Völlings, die bereits das zweite Mal als Statistin für den Film vor der Kamera steht. „Man erkennt recht schnell, dass jede Mode wiederkommt.“ Es ist angerichtet, als Gerhardt in feinstem Zwirn und typischer Zuckerwasserfrisur die Maske verlässt. Regisseur Michael Schürger, der sogar seine Eltern für den Dreh verpflichtet hat, gibt letzte Instruktionen. Dann heißt es: Action!

Gerhardt und seine von Luisa Martinez gespielte Gemahlin steigen aus dem Mercedes 220 SE und laufen wenige Schritte zum Schluff. Eine wilde Meute von Journalisten mit historischen Kameras drängt sich um das Paar. „Nur ein Bild, Herr Botz“, fordern sie. „Warum haben sie den Schluff gekauft?“, lautet die immer wieder gestellte Frage. Die Akteure sind dabei so in ihrem Element, dass sie das Ende der Aufnahme gar nicht registrieren. „Wir filmen nicht mehr“, ruft Schürger lachend.

„Diese Szene wird maximal eine Minute im Film ausmachen“, erklärt Projektleiter Uwe Papenroth am Drehort. „Dafür muss allerdings drei bis vier Stunden lang gefilmt werden.“ Alle Beteiligten des Films spielen ohne Gage, selbst Tom Gerhardt: „Uwe Papenroth und ich sind seit Jahren gut befreundet, deswegen habe ich natürlich sofort zugesagt. Meine Aufgaben sind hier ja nun wirklich überschaubar.“

Der Schluff entfacht beim Ur-Kölner nostalgische Gefühle. „Ich musste als Kind oft mit der Dampflok nach Essen fahren, die Geräusche von damals vergesse ich nie“, erinnert sich der ehemalige Philosophie- und Germanistik-Student.

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